Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 34. Sitzung / Seite 37

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Diese neue große Welt für unsere Jugendlichen bedeutet allerdings auch, dass sie die Sache selbst in Angriff nehmen müssen und lernen müssen, dass es in unserer Ar­beitswelt schwieriger wird. Vor dem EU-Beitritt haben fast alle gesagt: Na ja, wenn die EU kommt, dann sind alle Probleme weg (Abg. Öllinger: Das sind ja Binsenweis­heiten, was Sie da verbreiten!), alles wird günstiger, alles wird zentral gesteuert, jeder hat die Möglichkeit zum Arbeiten!, wir waren die Einzigen, die auf diese Probleme hingewiesen haben. Damals haben Sie alle gesagt: Schaut, wie EU-kritisch die von der FPÖ sind, die wollen das nicht!

Unsere Jugendlichen sind – ich war bei einigen Projekten in Kärnten dabei – sehr wohl daran interessiert, unsere Zukunft mitzugestalten. Wir hatten in Kärnten ein Schü­lerprojekt, bei dem es darum ging, Kärntens Zukunft mitzugestalten. Es sind 200 Pro­jekte von Schulklassen eingelangt, wir haben sie dann prämiert, und da sind einige interessante Vorschläge gekommen. Wir alle können uns an der Nase nehmen, denn wir könnten den Jugendlichen noch mehr Möglichkeiten bieten, denn es sind ihrerseits sehr wohl die Bereitschaft und das Interesse vorhanden, mitzugestalten. Wir versu­chen, dem bestmöglich zu entsprechen.

Ich glaube nicht, dass es eine verantwortungsvolle Politik ist – bei aller Freundschaft hier herinnen –, wenn man alles schlecht macht, wenn man auf die Straße geht und den Leuten sagt, dass alles, was gemacht wird, schlecht ist. (Abg. Dr. Glawischnig: Wer geht auf die Straße? Wer geht schon wieder auf die Straße?) Wir bemühen uns, und Sie täten gut daran, Konzepte vorzulegen und zu sagen: In dem einen Punkt haben Sie Recht, aber wir würden das gerne so machen! – Alles nur schlecht zu machen, das ist keine gute Politik! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

10.08

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Als letzte Rednerin dazu zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Weinzinger. 5 Minuten, Frau Kollegin. – Bitte.

 


10.09

Abgeordnete Mag. Brigid Weinzinger (Grüne): Herr Präsident! Hohes Haus! Mein Vorredner hat in einem Satz eloquent zusammengefasst, was diese Bundesregierung auszeichnet, nämlich alles schlecht zu machen! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Da hilft es auch nicht, wenn man in schönen Reden das generationenreiche Österreich beschwört. Ich darf nur als Detail am Rande festhalten: Dieser Generationenreichtum spiegelt sich zumindest in diesem Haus nicht wider. (Abg. Mag. Molterer: In der ÖVP-Fraktion schon!) Es ist schon fast merkwürdig, wenn die Erstrednerin, Abgeordnete Rosenkranz, eine Art „vorsorgenden Egoismus“ pflegt und uns auffordert, wir mögen doch hier dafür sorgen, dass das Schicksal der alten Menschen gut abgesichert wird, denn das werde uns alle ereilen. – Wenn das Ihr Zugang zur Jugend- und zur Ge­nera­tionenpolitik ist, dann danke. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Scheibner: Sie haben wieder überhaupt nichts verstanden! Wie immer!)

Es kommt mir auch merkwürdig vor, wenn zwar gefordert wird, man möge der Auf­baugeneration die ihr gebotene Ehre erweisen – anständige Pensionen, insbesondere für die Frauen der Aufbaugeneration, gibt es aber nicht. Da hätte ich lieber eine gute Pension, als Frau eine eigenständige Pension, als diesen Appell an die Ehre. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Halten Sie nichts von Ehre?) – Am Konto habe ich lieber „Euros“ als „Ehres“. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Ehre ist auch etwas Wichtiges, nicht nur Euro! – Abg. Scheibner: Seit wann sind die Grünen so materialistisch?)

Man muss sich wirklich einmal anschauen, was von dem, was hier so großmundig verkündet wird, in der Realität gemacht wird, und zwar quer über alle Generationen:


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