Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 34. Sitzung / Seite 85

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Die Sitzung wird jetzt unterbrochen und um 13.15 Uhr wieder fortgesetzt. Das Wort erhält dann als erste Rednerin Frau Abgeordnete Bures.

Die Sitzung ist unterbrochen.

(Die Sitzung wird um 13 Uhr unterbrochen und um 13.16 Uhr wieder aufgenom­men.)

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn (den Vorsitz übernehmend): Meine Damen und Herren! Ich bitte, Platz zu nehmen. Ich nehme die unterbrochene Sitzung wieder auf.

Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Bures. Ihre Rede­zeit beträgt wunschgemäß 5 Minuten. – Bitte.

 


13.17

Abgeordnete Doris Bures (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Herr Bundes­minister! Hohes Haus! Es ist schade, dass es die Regierungsmitglieder offensichtlich nicht der Mühe wert finden, der weiteren Debatte zu folgen. (Rufe bei den Frei­heitlichen und der ÖVP: Und die SPÖ-Abgeordneten?) Es geht um die Regie­rungs­erklärung. (Abg. Scheibner: Wo ist die Klubführung? Aus Ihren eigenen Reihen wollen sie nicht zuhören! – Abg. Wittauer: Da wollen Sie uns einen Vorwurf machen? – Unruhe bei den Freiheitlichen und der ÖVP.) – Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich halte es für äußerst unhöflich, dass Sie mich am Rednerpult niederbrüllen. Das ist sehr unhöflich, meine Kolleginnen und Kollegen!

Wir haben heute von Ihnen die zweite Regierungserklärung in nur einem Jahr gehört, eine Regierungserklärung der Wunschkoalition des Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel. (Abg. Wittauer: Das ist gut, wenn die Regierung eine Erklärung abgeben will! Das ist die Zukunft von Österreich!) Wir haben heute die zweite Regierungs­erklärung erlebt, in der es keinen einzigen Ansatz zu einer Alternative im Bereich der für die Menschen wichtigen Zukunftsfragen gegeben hat. Sie haben heute leider kei­nen einzigen konstruktiven Ansatz dazu geliefert, obwohl es für Österreich so wichtig gewesen wäre. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir haben heute nur erlebt, dass es innerhalb der FPÖ-Regierungsmannschaft offen­sichtlich einen Titelwechsel oder ein Sesselrücken gegeben hat. Die Bilanz von heute ist also leider nichts Neues: nichts wird klarer, in Wirklichkeit bleibt alles beim Alten. Das Traurige dabei ist, dass es von diesen acht Monaten schwarz-blauer Regierung ei­gentlich nur eine Bilanz des Scheiterns gibt. Ich rufe die Ambulanzgebühren in Erin­nerung und die Tatsache, dass wir in Österreich einen dramatischen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen haben. Offensichtlich hat diese Regierung vor, diese Bilanz des Scheiterns zum Schaden von Österreich auch fortzusetzen. (Beifall bei der SPÖ.)

Die Regierung zeichnet sich weiterhin durch Instabilität und Stillstand aus (Abg. Wittauer: Wo denn?), und wissen Sie, wer dafür verantwortlich ist? – Jener Herr, der eigentlich hier sitzen sollte, nämlich Herr Bundeskanzler Schüssel! Er ist dafür verant­wortlich, dass wir eine instabile Regierung haben, weil er persönlich offensichtlich nicht in der Lage ist, Partnerschaft auch tatsächlich zu leben. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Wittauer.)

Ich sage Ihnen das deshalb, denn schauen wir uns die Partner von Bundeskanzler Schüs­sel in der Vergangenheit an. Wie hat sein erster Partner geheißen? – 1995: Franz Vranitzky. Nach nur sechs Monaten Partnerschaft mit Franz Vranitzky hat Wolf­gang Schüssel mutwillig Neuwahlen vom Zaun gebrochen. (Lebhafte Zwischenrufe bei der ÖVP.)

 


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