Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 34. Sitzung / Seite 124

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beigezogen?“, kann ich dazu nur sagen: Verzeihen Sie, ich habe den Eindruck, Sie lesen zu viele Kriminalromane. Wie der Schelm denkt, so ist er offensichtlich.

Zur Beantwortung selbst: Erstens haben Sie die Unwahrheit unterstellt, weil es nie ein Dreiertreffen zwischen Michael Feichtinger, Jürgen Schrempp und mir gegeben hat, wie Sie das in Frage 17 unterstellen. Zweitens habe ich, wie ich bereits in Beant­wortung der Fragen 12 bis 16 ausgedrückt habe, keinen Treuhänder. Drittens sagen Sie die Unwahrheit auch insofern, als ich zu einer Besprechung mit Schrempp selbst­verständlich keinen Treuhänder beigezogen habe. Viertens, was die Aussagen zur Eu­ro­fighter-Entscheidung betrifft: Ich verweise nochmals auf eine Vielzahl von Beantwor­tun­gen von Dringlichen Anfragen, und zwar sowohl durch den Bundesminister für Landesverteidigung als auch durch mich selbst, in dieser Angelegenheit.

Herr Abgeordneter Pilz, ich ersuche Sie, dass Sie eine objektive Entscheidung in der Frage Eurofighter zur Kenntnis nehmen, eine Entscheidung, die auf der Grundlage eines nachvollziehbaren, transparenten, klaren und gesetzlichen Vergabeverfahrens zustande gekommen ist, eine Entscheidung, die mittlerweile, wie Sie wissen – auch auf Ihre Anregung hin –, durch ein unabhängiges Organ dieses Hauses, des Parlaments, nämlich durch den Rechnungshof, geprüft worden ist, eine Entscheidung, die in ihrer Summe bestätigt worden ist, wodurch Ihre Angriffe auf objektiver Basis entkräftet wurden! (Abg. Gradwohl: Das ist unrichtig, was Sie hier behaupten!)

Ich kann Sie nur dringend darum ersuchen: Unterlassen Sie in Hinkunft derartige Unterstellungen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Im Übrigen, Herr Abgeordneter Pilz, habe ich Ihnen bereits an anderer Stelle, und zwar bei einer anderen Dringlichen Anfrage – man entwickelt ja eine gewisse Routine mit all diesen Dringlichen Anfragen –, gesagt: Egal, ob ich jetzt den Herrn Vorstands­vorsit­zenden von Daimler-Chrysler Schrempp oder den Herrn Vorstandsvorsitzenden von Mercedes Jürgen Hubbert, von Porsche den Herrn Vorstandsvorsitzenden Wendelin Wiedeking treffe, ob ich Verantwortliche von Audi oder von Opel wie etwa den Herrn Vorstandsvorsitzenden Carl-Peter Forster oder viele andere nationale und interna­tiona­le Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Industrie treffe, so tue ich das im Interesse un­seres Landes, im Interesse des Wirtschaftsstandortes Österreich, im Interesse von In­vestitionen und im Interesse der Beschäftigten unseres Landes. Das, Herr Abgeord­neter Pilz, werde ich mir von Ihnen weder kriminalisieren noch verbieten lassen! Das ist gut für Österreich, was diesbezüglich an Treffen stattfindet. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Was die Fragen 21 bis 26 betrifft, möchte ich festhalten, dass ich als Finanzminister per­sönlich überhaupt keine externen Aufträge vergebe, sondern derartige Aufträge nach den im Bundesvergabegesetz vorgesehenen Verfahren von meinem Hause ver­geben werden. Natürlich bin ich Letztverantwortlicher, keine Frage.

Sie haben die YLine-Aktien angeführt. Ich habe vom 15. November 1999 bis zum 22. De­zember 2000 295 Stück YLine-Aktien besessen; damals ein Wert von rund 150 000 S beim Kauf, 210 000 S beim Verkauf.

Wenn Sie sich das anschauen, Herr Abgeordneter, und nur ein kleines Maß an Ob­jektivität versuchen, dann müssen Sie sagen – und das ist ja gar nicht positiv für mich als Finanzminister –: Ich habe diese Aktien wirklich zu einem Zeitpunkt verkauft, wo man sie eigentlich nicht verkauft, denn ich bin diese ganze Kursentwicklung sozusagen rauf- und dann auch wieder runtergefahren. Ich habe diese Aktien also zu einem möglichst schlechten Zeitpunkt verkauft, war außerdem ein wirklich unbedeutender Klein­aktionär und hatte mit diesem Unternehmen – im Gegensatz zu manchen Abge­ord­neten dieses Hauses – nichts zu tun.

 


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