Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 34. Sitzung / Seite 148

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und Dr. Fellners“ – die Sie missdeutend auch noch als Ihre Meinung dargestellt ha­ben – „in deren kritischer Stellungnahme zur Presseerklärung ...“

Es gibt auch noch eine Stellungnahme von Kapp, Ebeling & Partner. Herr Ebeling ist ebenfalls einer der großen Herausgeber von Kommentaren zu Schenkungen. Er sagt – das muss man auf der Zunge zergehen lassen –: „Die bisher von der österreichischen Finanzverwaltung vertretene Auffassung würde geradezu zu missbräuchlichen Gestal­tun­gen herausfordern, wenn eine Vielzahl von Personen (zum Beispiel politische An­hän­ger) einen Kandidaten über die gesetzlich geregelten Spenden hinaus steuerfrei fördern will.“ – Wollen Sie es noch klarer haben? (Präsident Dr. Fischer übernimmt den Vorsitz.)

Meine Damen und Herren! Sie haben gesagt, dass Sie Sachkompetenz wollen, Herr Minister! Sie haben gesagt, dass die Ideen hier in einen Wettbewerb treten sollen! Sie haben gesagt, Herr Staatssekretär, dass diese Personen die Rechtsstellung des Fi­nanz­ministers und Ihres Modells als richtig bewiesen hätten! – Wir lesen hier Dinge, die eindeutig sind. Wir lesen hier Dinge, die in jedem anderen Land logischerweise dazu führen würden, was wir alle von Ihnen und vom Minister erwarten, nämlich Ihren Rücktritt! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

17.02

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Öllinger. Die restliche Redezeit der grünen Fraktion beträgt 5 Minuten, und auf 5 Minuten stelle ich daher die Uhr. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


17.02

Abgeordneter Karl Öllinger (Grüne): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Abgeordneter Amon! Bei allem Verständnis dafür, dass Entlastungsoffensiven durch eine Regierungspartei manchmal notwendig sind, möchte ich Sie um Folgendes bitten: Erklären Sie uns doch den Sinn Ihrer Entlastungsoffensive!

Sie werden doch nicht allen Ernstes behaupten wollen, dass es sich bei dem Versuch unserer Seite, die Vorwürfe gegen den Finanzminister hier dokumentieren und untersuchen zu lassen, um ein Ablenkungsmanöver davon handelt, dass der eigentli­che Vorfall im Zusammenhang mit Herrn Matznetter, den Sie in einer kruden Argumen­tation zu beweisen versucht haben, schon vor Jahren stattgefunden hat!

Ihrer Argumentation folgend ist der Finanzminister mit seinen wissentlichen oder un­wis­sentlichen Ablenkungsversuchen, indem er eine entweder private oder öffentliche Homepage einrichtet, indem er Gelder von der Industriellenvereinigung nimmt und sie nicht versteuert und indem er sich zahlreicher anderer Verstöße wissentlich oder un­wissentlich schuldig gemacht hat, offenbar ein Komplize des Herrn Matznetter! (Zwi­schenruf des Abg. Amon.) Wissen Sie, wohin Sie sich verstiegen haben? Wissen Sie das wirklich, Herr Kollege Amon? (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Amon.) – Macht nichts, Herr Kollege Amon! Macht nichts! Beim nächsten Mal wird es besser! (Zwi­schenruf des Abg. Dr. Jarolim.)

Folgendes hätte ich gerne noch gewusst: Herr Finanzminister, Sie haben uns heute erklärt, dass das Treffen zwischen Grasser, Winkler und Böhm, so wie es in der Zeit­schrift „profil“ beschrieben wurde, nicht stattgefunden hat. Sie haben das erklärt und so getan, als ob Sie schon vorher dementiert hätten, dass dieses Treffen stattgefunden hat. – Meines Wissens haben Sie das nicht dementiert!

Mein Kollege Kogler hat Sie darauf hingewiesen, dass Sie schon einmal ein Treffen dementiert haben, nämlich das mit Herrn Bischoff am 23. April 2002. Heute erklären Sie, dass Sie nie ein Treffen mit Herrn Bischoff, dem EADS-Aufsichtsratsvorsitzenden,


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