Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 34. Sitzung / Seite 241

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gewusst haben wollen. Das wird auf Sie zurückfallen, das wollte ich Ihnen nur mit auf den Weg geben. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Mag. Mainoni: Nur Schall und Rauch! Sonst gar nichts!)

Am 12. September 2001 kommt die Zahlungsvariante neun Jahre ins Spiel. Dann wur­de immer so getan, als ob das nicht besonders wesentlich wäre. Aus der Aus­schrei­bung ist diese Sache in der Betonung, wie sie nachher zur Anwendung gekommen ist, nicht zum Vorschein gekommen.

Faktum ist, dass auf Intervention des Finanzministeriums diese Zahlungsvariante ge­wählt wurde, was dazu geführt hat – das wissen Sie ganz genau –, dass diese (Abg. Scheibner: Zwei Jahre später!) – das war ein Jahr später! – einzige Entscheidung, die überhaupt nichts mit der militärtechnischen Bewertung oder der Bewertung bezüglich Gegengeschäfte oder auch nur mit irgendetwas zu tun hatte, den Ausschlag gegeben hat.

Nicht Ihr damaliges Ressort hat entschieden, dass der Eurofighter angeblicher Bestbie­ter war, sondern das Ressort des Finanzministers hat das mit dieser Intervention – Zahlungsvariante neun Jahre – getan. (Abg. Scheibner: Das sagt der Rechnungshof!) Das wissen Sie ganz genau.

Deshalb haben Sie auch in jenen Tagen noch herausverhandelt, dass die offenkun­di­gen Mehrkosten – darum geht es, das ist der größte Schaden, der für die Republik je­mals durch eine Rüstungsbeschaffung entstanden ist; und da rede ich nur von den Mehr­kosten und nicht von den Grundkosten dieser Beschaffung – der Finanzminister zu übernehmen hat. Das war Ihr Erfolg. Seis drum, bezahlen tut es trotzdem der Steuerzahler.

Und was war des Finanzministers Interesse? Warum musste das teuerste Gerät ge­kauft werden? Warum? (Abg. Dr. Stummvoll: Weil es das Beste ist!) – Das ist überhaupt nicht das Beste, da werden wir uns noch länger darüber unterhalten! Das Ding ist ja bis jetzt nicht einmal in der Lage, die technischen Kriterien zu erfüllen!

Im Übrigen weise ich Sie darauf hin, dass die Ausschreibung allein deshalb schon in Ihrer Bewertung gebogen worden ist, weil die technischen Zertifikate, die angeblich bewertet worden sind, bis heute nicht vorliegen, Herr Molterer – egal, ob Sie es hören wollen oder nicht. Diese liegen nicht vor! (Abg. Mag. Molterer: Bei der Technik glaube ich Ihnen nichts!)

Das wird Ihnen nichts helfen. Ich habe nur Aktenvermerke vorgelesen, die letztlich im Umfeld und im Kabinett des Herrn Ex-Verteidigungsministers Scheibner angefertigt wurden, wenn Sie mir schon nichts glauben wollen.

Aber insgesamt – das fasse ich zusammen – ist zu sagen: Die Beweise und die Ver­dachts­momente sind derart erdrückend (ironische Heiterkeit des Abg. Scheibner), dass kein Mensch mehr versteht, warum Sie dieser Sache nicht zustimmen. Das kön­nen Sie nur mehr aus der politischen Verflechtung von Schwarz und Blau her erklären, und zwar deshalb, weil die Mehrheit, die Sie vor einem Jahr erreicht haben, für beide Par­teien im Moment völlig unerreichbar wäre. Für Ihre Fraktion (in Richtung Frei­heitliche) sind 10 Prozent schon viel zu viel (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Das ist auch e­twas!), von 42 Prozent (in Richtung ÖVP) brauchen wir nicht zu reden. Das bindet Sie noch aneinander.

Deshalb darf kein Untersuchungsausschuss zustande kommen, obwohl die KollegIn­nen Ihrer Fraktion, Herr Scheibner, eigentlich dafür wären. Und das ist das Tragische, dass hier gegen den Willen der freien Mandatare vorgegangen wird! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

22.33

 


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