Für all das, Herr Dr. Gusenbauer, haben Sie nichts gefunden in Ihren Vergleichen. Daher, wenn Sie einen Vergleich bemühen: Der Vergleich macht sicher – aber nur der vollständige Vergleich! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
An dieser Stelle möchte ich zu einem besonderen Proponenten von Ihnen kommen, der bestimmte Dinge, die einfach gegeben sind und die auch wir als Problem sehen, als ganz besonderes Problem sieht, nämlich Dr. Matznetter. Wenn wir, meine Damen und Herren, in den letzten Jahren Wachstumsraten hatten, die einfach nicht dem entsprechen, was eigentlich notwendig wäre zur Finanzierung der Pensionen, des Gesundheitssystems, und die auch bestimmte Probleme auf dem Arbeitsmarkt bringen, dann sind wir doch alle daran interessiert, dass diese Wachstumsraten so bald wie möglich ansteigen. Aber wir können doch kein Interesse und keine kindische Vorfreude haben, wenn wir irgendwelche Statistiken in der Öffentlichkeit berichten können, wonach Österreich möglicherweise im Jahr 2004 an letzter Stelle des Wirtschaftswachstums stehen soll. Das verstehe ich zu einem geringen Teil noch aus der Sichtweise der Opposition. Das verstehe ich aber überhaupt nicht, Herr Dr. Gusenbauer – Herr Dr. Matznetter ist ja nicht hier –, aus der Sicht der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes.
Sie wissen, Wirtschaft beruht zum Großteil auf Vorwegnahme von Stimmungen, auf Erwartungshaltungen, und wenn Sie den Investoren international ausrichten, Österreich liegt nächstes Jahr ganz hinten, dann dürfen Sie sich nicht wundern, wenn sich diese jede Investitionsentscheidung dreimal überlegen. Sie schaden dem Standort Österreich mit Ihrer Vorgangsweise! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Ich muss Ihnen sagen, in Abwesenheit von Dr. Matznetter, auch die Vorgangsweise ist nicht seriös. Sie haben eine Statistik zitiert, die von der Statistik Austria kommt. (Zwischenruf des Abg. Dr. Gusenbauer.) – Ich merke, Sie werden jetzt irgendwie nervös, ich weiß, es ist nicht einfach. – Sie haben also eine Statistik der Statistik Austria zitiert. Und es gibt eine Parteiaussendung dazu, ich glaube, vom 26. September beziehungsweise vom 10. Oktober, Sie haben das ja fortgesetzt gemacht.
Diese Statistik wurde eigentlich falsch zitiert, denn in dieser Statistik das Jahr 2003 betreffend liegen beispielsweise Länder wie Deutschland, die Niederlande, Portugal, was das Wachstum anbelangt, hinter uns. Zugegeben, das ist nicht unbedingt ganz erfreulich, aber sie liegen hinter uns. Sie zitieren also in der Presseaussendung das europäische Wachstum falsch. Es ist niedriger, als Sie es in Ihrer Parteiaussendung drinnen haben.
Was aber jetzt kommt, ist etwas, was ich
mir von einem Experten eigentlich nicht vorstellen kann: Es wird die
Wifo-Statistik mit der OECD-Statistik vermischt. Das ist unsauber, das ist
statistisch und fachlich unsauber! (Abg. Scheibner: So etwas gibt es doch gar
nicht! – Abg. Dr. Stummvoll:
Amateur!)
Wissen Sie, wie das passiert ist? – Das Wifo hat eine statistische Prognose vorgestellt, in der für Österreich ein Wachstum von 1,4 Prozent angenommen wurde, und zwar mit der Begründung, dass Österreich deswegen negativ betroffen sein könnte, weil in Deutschland die Auftragslage so schlecht ist. Daher hat man das genommen und gesagt: Österreich nur 1,4 Prozent Wachstum – besonders vorsichtige Einschätzung des Wifo. Dem gegenübergestellt hat man eine besonders positive OECD-Statistik von Deutschland, die ein Wachstum von 2 Prozent ausweist, und hat gesagt: Ein Wahnsinn, Österreich liegt hinter Deutschland!
Jetzt sage ich Ihnen: Lesen Sie die Aussendungen dieser Woche, sie sind im Internet verfügbar! Sechs deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute sagen: Wachstum 1,7 Prozent, das deutsche IFO sagt sogar: Wachstum vermutlich nur 1,1 Prozent. Wenn man die vier Arbeitstage, die es nächstes Jahr mehr gibt, dazurechnet, wird sich an Kon-