Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 145

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nicht und das wollen viele andere auch nicht. (Abg. Parnigoni: Eine Chinesische Mauer wäre ein Vorschlag!)

Eine Chinesische Mauer ist gar nicht notwendig (Abg. Parnigoni: Den Eisernen Vor­hang – das wollen Sie!), aber wir wissen ganz genau, dass diese Kriminalitätsakte hauptsächlich von Rumänen verübt werden. Die Statistik, die Sie, Herr Abgeordneter Parnigoni, hier gebracht haben, stimmt gar nicht. Es handelt sich um rumänische Banden, die brutal zuschlagen. Da hat sich die Aufhebung der Visumpflicht für Öster­reich katastrophal ausgewirkt. (Abg. Parnigoni: Das liegt in der Verantwortung des Ministers!)

Wir wollen die Wiedereinführung der Visumpflicht haben, Herr Abgeordneter Parnigoni. Sie könnten wesentlich dazu beitragen, dass die Sicherheit in Österreich wieder erhöht wird, indem wir die Visumpflicht wieder einführen. Sie könnten den Innenminister in Brüssel unterstützen, wenn er das Verlangen stellt, dass zumindest zeitweilig die Visumpflicht für die Rumänen wieder eingeführt wird. Sie könnten durch Ihre EU-Ab­geordneten diese Forderung im Interesse der Österreicher unterstützen. Sie könnten damit etwas tun, um eine wirksame Kriminalitätsbekämpfung in Österreich zu ermög­lichen, meine sehr geehrten Damen und Herren von den Sozialdemokraten. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Herr Abgeordneter Cap hat ja diese unsere Forderung aufgegriffen und in den Medien auch zur Sprache gebracht. Heute habe ich hier allerdings von seiner Seite nichts davon gehört. Ich hoffe nur, dass Sie, Herr Abgeordneter Cap, sich jetzt nicht davon distanzieren. Sie haben ganz richtig auch die Ursache erkannt, und ich wünsche mir, dass Sie in Ihrer Fraktion ein wenig Aufklärungsarbeit leisten und auch auf Ihre EU-Abgeordneten dahin gehend einwirken, dass wir Österreicher zumindest eine vorüber­gehende Einführung der Visumpflicht für die Rumänen durchsetzen. (Abg. Schieder: Das kommt nicht in Frage!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich gebe zu: Auch mir ist die Kriminalität zu hoch! Ich möchte haben, dass alle Menschen auf die Bank gehen können, ohne Angst haben zu müssen, überfallen zu werden. Ich möchte haben, dass man, wenn man am Abend nach Hause kommt, die Wohnung unversehrt vorfindet, genau so, wie man sie verlassen hat. Aber das erreichen wir nicht durch haltlose Angriffe, durch Vorwürfe, es werde irgendetwas eingefärbt, umgefärbt oder sonst irgendetwas, sondern indem wir gemeinsam überlegen, was wir tun können. Aber von Ihnen ist bisher kein einziger konstruktiver Vorschlag gekommen, sondern nur Unterstellungen.

Machen wir doch folgende Analyse: Warum gibt es beispielsweise Personaleinsparun­gen? Warum sind Exekutivbeamte eingespart worden? Warum ist die Zahl der Über­stunden reduziert worden? Warum war all das notwendig? – Weil kein Geld da ist! Warum ist kein Geld da? – Weil in den vergangenen Jahrzehnten Ihre sozialistischen Finanzminister zu viel Geld ausgegeben haben, meine sehr geehrten Damen und Herren von den Sozialdemokraten! Deshalb können wir auf überhaupt keine Reserven zurückgreifen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Es wäre ja wunderschön, wenn Ihre Finanzminister das Budget so sorgfältig bewacht hätten, wie der jetzige Finanzminister Grasser das tut. Dann hätten wir nämlich einen finanziellen Polster, den wir einsetzen könnten, um beispielsweise für den Bereich der inneren Sicherheit Mittel zur Verfügung zu stellen.

Sie wissen ganz genau, dass Ihrem Ruf nach mehr Geld für die Exekutive auch des­halb sehr schwer entsprochen werden kann, weil wir Brüssel gegenüber bestimmte Kri­terien zu erfüllen haben. Wir dürfen uns nicht verschulden, wie wir wollen oder können, sondern wir müssen eben ganz bestimmte Kriterien einhalten. Sie wären die Ersten,


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