Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 165

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machen, dass es in der Vergangenheit, dass es in den letzten Wochen den Versuch gegeben hat, in Baden und in mehreren Gemeinden in der Umgebung von Traiskirchen aus unserer Sicht sehr populistische Resolutionen zu formulieren, die auf eine Schlie­ßung des Flüchtlingslagers Traiskirchen abzielen. Die Grünen waren die Einzigen, die sich insbesondere in Baden – weil das der Ort ist, in dem wir im Gemeinderat sind – geweigert haben, eine solche Resolution mitzutragen, weil das wohl nicht die Lösung sein kann. Die KollegInnen Ihrer Fraktion, der ÖVP, haben das selbstverständlich mit­getragen, genauso wie in vielen anderen Gemeinden der Umgebung. Sie sollten hier wohl vor der eigenen Tür kehren, bevor Sie den Grünen vorwerfen, in der Asylpolitik eine Position zu vertreten, die Anlass zu irgendeiner Kritik gäbe. (Beifall bei den Grünen.)

Sie haben auch Mödling angeführt. Ich weiß nicht genau, worum die Diskussion in Mödling geht. Ich kann Ihnen nur sagen, wenn man es gescheit anlegt, so wie in Mödling in der Vorderbrühl, wo ich meinen Zivildienst gemacht habe, dann sieht man, dass man auch Flüchtlingsbetreuungsstellen führen kann, über die es keine Diskussion in der Öffentlichkeit gibt, in denen es entsprechende Angebote für die Flüchtlinge gibt, in denen es Sprachkurse für die Flüchtlinge gibt, in denen es Unterstützung für die Kinder gibt. Wenn Sie solche Modelle in Österreich – auch in Niederösterreich – anbie­ten, um menschwürdigere Unterbringungen zur Verfügung zu stellen, dann werden Sie in den Grünen sicher einen Partner haben. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

17.43

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Miedl. Frei­willige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten, Restredezeit der ÖVP: 4 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


17.44

Abgeordneter Werner Miedl (ÖVP): Herr Präsident! Lieber Herr Bundesminister! Liebe heißblütige Frau Kollegin Wurm, es ist schon wirklich abenteuerlich, was da heute passiert ist: Man vermischt die Polizeireform mit der Kriminalitätsentwicklung, polemisiert ein bisschen, geht auf den Minister los und nennt das Ganze Sicherheits­debatte. Ich bin enttäuscht, meine Damen und Herren, enttäuscht von Ihnen, Herr Kollege Cap, enttäuscht von den Kollegen Parnigoni und Gaál. (Beifall bei der ÖVP.)

Die Polizeireform, Herr Kollege Gaál, ist nicht verantwortlich für die Kriminalitätsent­wicklung. Oder waren Sie der Meinung, der Herr Bundesminister bestellt an der Grenze die Kriminalitätsentwicklung? Dass die Eigentumskriminalität gestiegen ist, ist in der Zwischenzeit allen bekannt, aber es gibt aber keinen Politiker, der sie bestellt. (Abg. Dr. Niederwieser: Aber die Grenzen sind schon länger offen! Die sind nicht erst jetzt offen!)

Das, worum es geht, Herr Kollege Gaál, ist, optimale Strukturen zu schaffen, damit die Exekutive arbeiten kann. Darum geht es in Wirklichkeit! Das, was da heute seitens der Opposition, seitens der Grünen und der SPÖ, passiert ist, ist eine Verunsicherungspoli­tik gegenüber der Bevölkerung (Abg. Öllinger: Kollege Miedl, das stimmt doch über­haupt nicht!), die, meine Damen und Herren, Herr Kollege Öllinger, jeder Grundlage entbehrt.

Zu den Strukturen: Ich sage Ihnen, es liegt jetzt ein Reformentwurf vor, der von uns zu diskutieren ist, Herr Kollege Öllinger, und ich lade Sie herzlich dazu ein. Ich bin Mitglied des Innenausschusses und freue mich auf die Diskussion und die Beiträge der Grünen. Oder glauben Sie nicht, dass die Zusammenführung von Gendarmerie und Polizei und Zollwache sinnvoll ist? Glauben Sie nicht, dass man Synergien sinnvollerweise nutzen sollte? Glauben Sie nicht, dass es gescheiter ist, eine Personalverwaltung zu haben? Glauben Sie nicht, dass es gescheiter ist, eine Ausbildung zu haben oder eine gemein-


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