Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 166

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same technische Infrastruktur zu nutzen, damit E-Mails unter den verschiedenen Wachkörpern möglich sind?

Herr Kollege Gaál! Herr Kollege Cap! Frau Kollegin Wurm! Glauben Sie das oder glau­ben Sie das nicht? Wenn ja, dann machen wir das doch bitte! Der größte Vorwurf in Richtung SPÖ ist ja doch der, dass Sie mehr als 30 Jahre Zeit gehabt haben und das alles nicht getan haben. Sie sind keine Reform angegangen. Ihre Minister haben sich auf die faule Haut gelegt und haben nichts unternommen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Niederwieser: Wir waren nur eines der sichersten Länder! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine Herren Kollegen und meine Damen Kolleginnen! Ich habe mir die Mühe ge­macht – Herr Kollege Gaál, jetzt hören Sie gut zu! – und habe einen Pro-Kopf-Ver­gleich der Exekutive in Europa gemacht: Da kommen – ich habe mir sozialdemo­kratisch geführte Länder Europas herausgesucht – auf einen Exekutivbeamten in Deutschland 320 Einwohner, in England auf einen Exekutivbeamten 434 Einwohner, in Schweden gar 546 Einwohner. Und jetzt hören Sie, meine Damen und Herren: In Österreich sind es 268 Einwohner!

Das ist ein Vergleich, der sich sehen lassen kann. Ich bin stolz darauf, dass es unse­rem Minister gelungen ist, diese Zahl zu halten, und er hat uns zugesagt, sie auch noch auszubauen. Wenn wir dann auch noch moderne Strukturen dazubekommen, dann bin ich gespannt auf die Diskussion mit Ihnen. (Abg. Dobnigg hält ein Schrift­stück in die Höhe und macht einen Zwischenruf.) Herr Kollege, auch Sie lade ich ein, denn in Wirklichkeit sind Sie eine stockkonservative Partei, der es nicht gelungen ist, auch nur einen Schritt einer Reform zu unternehmen. Das, was hier an Reformen pas­siert, kann sich sehen lassen, nicht nur im Sicherheitsbereich, sondern in allen anderen Bereichen auch. Ich lade alle ein, hier mitzutun und mitzuarbeiten (Abg. Dobnigg: Haha! Das kennen wir schon!) und Verantwortung zu übernehmen. (Beifall bei der ÖVP.)

17.48

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Öllinger. Rest­liche Redezeit: 7 Minuten. – Bitte. (Abg. Mag. Mainoni: Die wird er hoffentlich nicht brauchen! – Abg. Grillitsch: 7 Minuten ist eh lang!)

 


17.48

Abgeordneter Karl Öllinger (Grüne): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Bundesminister! Das war tatsächliche eine bemerkenswerte Beantwortung einer Dring­lichen Anfrage. Sie erfolgte ungefähr nach dem Muster, auf die Frage „Warum ist es draußen kalt?“ die Antwort zu geben: „Ich trinke gerne heißen Tee.“ Das war Ihre Ant­wortpolitik, Herr Bundesminister. Sie sind sehr konkret gefragt worden im Einzelnen – Warum steigt die Kriminalität? Wie sieht es mit der Dienstpostenplanentwicklung aus? –, und Sie haben alles Mögliche erzählt, aber nur nicht die konkreten Antworten dazu gegeben.

Herr Bundesminister! Am 7. November hat der zuständige Ausschuss den Sicherheits­bericht debattiert, und es wurden auch Fragen zur bevorstehenden Reform gestellt. Sie haben damals, am Freitag, dem 7., im Ausschuss den Ausschussmitgliedern gegen­über erklärt, Sie arbeiten hart daran, um den Endbericht in den nächsten 14 Tagen vor­legen zu können. Der Ausschuss war zu Ende, zwei Stunden waren seit dem Ende der Ausschussberatungen vergangen, und schon erfolgte seitens des Ministers bezie­hungsweise des Ministeriums die Präsentation des Endberichtes in der Öffentlichkeit. – Das zu Ihrer Beantwortungs- oder Informationspolitik.

 


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