Mindeststandards
bezüglich der Betreuung müssen seitens der FH formuliert und eingehalten
werden (Betreuungspersonen, Zeitaufwand, Ablauf, Einbettung in das Studium,
Vorgehen bei Auslandspraktika). Die angebotenen Ausbildungsplätze müssen durch
die FH auf diese Voraussetzungen geprüft werden; ein weiterer Schwerpunkt
sollte auf Netzwerkbildung liegen.
Die
FH ist zur Unterstützung von StudentInnen bei der Suche nach einem geeigneten
Ausbildungsplatz verpflichtet, insbesondere in problematischen Branchen sowie
bei Auslandspraktika.
Die
Gründe für Dispens vom Praktikum sollen anhand von einer von der FH zu erarbeitenden
Richtlinie überprüft werden, diese Richtlinie muss ebenfalls bei der Akkreditierung/Verlängerung
der Akkreditierung dem Fachhochschulrat vorgelegt werden.
Bei
der Evaluierung von Bakkalaureat-Studien muss die FH besonderen Augenmerk auf
zeitlich und inhaltlich auftretende Probleme bezüglich des Berufspraktikums
legen und dies dem Fachhochschulrat zur Kenntnis bringen.
Mädchen
und Frauen sind schon im Bildungssystem, das einem Fachhochschulstudium voran
geht, dazu zu motivieren, „nicht typische“ Studiengänge zu beginnen. Dazu ist
unter anderem der Ausbau einer frühen Berufs- und Bildungswegsorientierung, die
Burschen und Mädchen ermutigen soll, atypische Berufsausbildungen anzustreben.
Weibliche Role-Models sind dazu ebenso heranzuziehen wie die Möglichkeit zum Kontakt
mit Studentinnen in nicht typischen Frauendomänen. Erfolgreiche öffentliche Kampagnen
wie „Töchter können mehr“ sind zu adaptieren und auf die Zielgruppe der potentiellen
FHS-Studierende zu übertragen. Genauso sind Burschen dazu zu motivieren, in
„typisch weiblichen“ Branchen wie dem Sozial- und Pflegebereich Fuß zu fassen
(Andenken einer Kampagne nach dem Motto: „Söhne können mehr“.). Bei jüngeren
Studierenden ist auch das Elternhaus in die Bewusstseinsarbeit
miteinzubeziehen.
Bei
der Erhöhung des Frauenanteils im FH-Bereich sind zwei sich nur vordergründig
widersprechende Strategien einzuschlagen:
Zum
einen sind Fachhochschulstudiengängen, die bei der Ersteinreichung oder der
Evaluierung auf Frauengewinnungsprogramme verweisen können, bei der Bewilligung
von Bundesmitteln der Vorzug zu geben. Studiengänge, die eine sehr ungleiche Geschlechterverteilung
zu Ungunsten der Frauen haben, sollen bei der Evaluierung verpflichtet sein,
konkrete Maßnahmen bekannt zu geben, wie und in welchen Zeitraum sie den
Frauenanteil steigern wollen. Der Erfolg ist bei der nächsten Evaluierung nachzuweisen.
Zum
anderen ist auch bei den Studienangeboten anzusetzen. Dafür spricht vor allem,
dass bei den überwiegend von Burschen und Männern belegten technischen Studienrichtungen
das Verhältnis von InteressentInnen zu Studienplätzen „nur“ bei 2:1 liegt, im
Bereich Tourismus hingegen bei 6:1 und im Bereich Soziales und Gesundheit sogar
bei 8:1, was zeigt, dass hier vor allem Frauen als potentielle Studierende
vorhanden wären, nur das Angebot eklatant unterdotiert ist.
Finanzielle
Anreize für Fachhochschul-Träger, die vermehrt berufsbegleitende Studiengänge
anbieten.
Flexiblere
Fachhochschul-Studiengänge unter Nutzung neuer Medien, um berufstätigen
Studierenden die Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie zu erleichtern.
Mittelfristige
Erhöhung der Quote der Studierenden mit atypischem Zugang auf 15 % und
eine langfristige Steigerung auf 20 %.
Eine Informationsoffensive in den Berufsschulen, Lehrgängen zur Berufsreifeprüfung und Werkmeisterprüfung zu starten, um die Betroffenen nachdrücklich auf die Möglich-