Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 215

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keit aufmerksam zu machen, über diese Schiene Zugang zu Hochschulbildung zu erlangen.

Etablierung eines Angebots unmittelbar nach der Berufsschule bzw. an diese Lehr­gänge, in dessen Rahmen Lehrgangsteilnehmer sich bei Interesse auf die Aufnahme­tests vorbereiten können (z.B. Training von Logiktests, Sprachtests, etc.).

Die Einrichtung von Förderstrukturen für FH-Studierende mit atypischer Reifeprüfung (Studierende mit Berufsreifeprüfung, Studienberechtigungsprüfung, Facheinschlägiger BMS, Lehrabschlussprüfung, Werkmeisterprüfung) durch die FH-Studiengänge, beson­ders im ersten Studienjahr.

Studiengänge müssen breiter über ihr Angebot informieren und dürfen keine potentiel­len Studierenden-Gruppen durch Defizite in ihrer Informationsarbeit benachteiligen.“

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Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Hakl. – Bitte.

 


20.36

Abgeordnete Mag. Karin Hakl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundes­minister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich habe eigentlich schon im Aus­schuss sehr bedauert, dass man nicht zur Einstimmigkeit gekommen ist. Ich glaube nämlich, dass unsere Positionen in Wirklichkeit sehr eng zusammenliegen und dass die SPÖ und die Grünen unter Umständen vielleicht doch noch einmal darüber nach­denken sollten.

Es freut mich, dass die grüne Fraktion heute zumindest dem Abänderungsantrag zu­stimmt. Die SPÖ darf ich dazu auffordern. Ich halte es nämlich für unglaublich wichtig, wenn wir immer vom lebenslangen Lernen sprechen, dass wir gerade in Institutionen, die das Personal und das Know-how haben, eine entsprechende berufsbegleitende Fort-, Aus- und Weiterbildung auch für das Erwachsenenbildungswesen anbieten.

Das ist bei den Fachhochschulen, glaube ich, sehr gut aufgehoben. Ich halte es auch für wichtig, dass es die Möglichkeit gibt, solche Weiterbildungsangebote zu unter­sagen, um die Qualität zu sichern.

Des Weiteren halte ich es auch für sehr wichtig, dass die Fachhochschulen nicht in einem Wildwuchs allen anderen Institutionen Konkurrenz machen können, sondern dort, wo sie spezialisiert sind, dort, wo sie Studiengänge anbieten, auch die entspre­chende Fort- und Weiterbildung vorantreiben können.

Ich bedauere, dass die SPÖ auch diesem Abänderungsantrag offenbar nicht zustim­men will, und habe bis jetzt nicht verstanden, warum.

Es wurde bereits im Ausschuss die Frage diskutiert: Wie bekommen wir mehr „atypische“ – unter Anführungszeichen – Studenten ohne Matura auch in den tertiären Bildungsbereich? – Ich möchte vielleicht doch noch einmal darauf aufmerksam machen, dass wir darauf insgesamt sehr, sehr großes Augenmerk gelegt haben.

Zum einen ist es so, dass selbstverständlich die Fachhochschulen auch Studierenden ohne Matura offen stehen und dass diese dort erwünscht sind. Es ist, glaube ich, auf der anderen Seite aber auch, ganz praktisch und pragmatisch gesehen, eines der Hauptprobleme, dass die jungen oder auch älteren Leute ohne Matura sich oft gar nicht trauen, zu den Aufnahmeprüfungen anzutreten. Ich habe das in Gesprächen fest­gestellt. Es wird daher unsere Aufgabe sein, im Sinne eines Empowerments auch etwas mehr Mut zu machen, damit sich exzellente Mitarbeiter in Unternehmen, die eine


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