Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 40. Sitzung / Seite 105

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

nennen, und zwar den jetzigen Koordinator des Stabilitätspaktes für Südosteuropa Erhard Busek. (Zwischenruf der Abg. Mag. Lunacek.)

Er ist in schwierigen Zeiten in diese Länder gefahren und hat Kultur- und Wissen­schaftsbrücken geschlagen, Brücken zu den Menschen, zu denjenigen, die guten Willens und voll des Mutes waren. Ich nenne nur einige dieser Projekte, von denen die gute Kooperation noch heute lebt und durch die sie ausgebaut wird:

CEEPUS, das große Mobilitätsprogramm für Ost- und Südosteuropa, mit europäischen Kontaktstellen, weiters Universitätskooperationen, den Graz-Prozess; der selbstver­ständliche Kontakt zwischen der Universität Wien und der Universität Brünn – selbst­ver­ständlich, weil ich meine, dass Vertreter und Leute unserer, meiner Region mit die­sen Gegenden Europas mehr gemeinsam haben, kulturell mehr zu tun haben als etwa mit Vorarlberg, schwäbischen Gebieten, der Schweiz oder anderen Regionen –; un­zählige Wissenschaftskooperationen, Kooperationen wie Österreich-Slowakei, Öster­reich-Tschechien, Österreich-Ungarn, Projekte wie die Donaurektorenkonferenz und so weiter.

Von all diesen Kontakten leben wir heute, und durch sie bewegen wir uns selbst­ver­ständlich aufeinander zu. – Danke den Initiatoren auf beiden Seiten.

Ich freue mich, dass Ministerin Gehrer diese Projekte im Schulbereich mit Schul­part­ner­schaften, Schulkooperationen, österreichischen Schulen in Prag und in Budapest fortgesetzt und im Weg der Kulturkontakte Bildungs- und Erziehungsschwerpunkte gesetzt hat.

Und schließlich bedanke ich mich bei Staatssekretär Morak. Er hat neulich seine vierte große Kulturministerkonferenz mit 25 europäischen Ländern abgehalten und damit zu einem Kommunikations- und Gedankenaustausch beigetragen. (Beifall bei Abgeord­neten der ÖVP.) – Danke für die Zustimmung.

Eine abschließende Bemerkung: Wenn ich zuerst auf die informelle Verbindung, die über Kultur und Wissenschaft vorbereitet wurde, hingewiesen habe, dann möchte ich nun ein Projekt unter dem Titel „Mitteleuropa“ anregen, damit sich jene Länder, die sich in diesem Sinne verbunden fühlen, wieder stärker vernetzen, um für sich wichtiges Lobbying in Brüssel zu machen, um dort im Konzert der 25 ihre Stimme gut und laut erheben zu können.

Als Mitglied einer vertriebenen Familie möchte ich noch anmerken: Erinnern Sie sich daran, nach wie vielen Jahren nach dem Abzug der Besatzungsmächte 1955 hier die Historikerkommission zur Aufarbeitung der Geschichte eingerichtet wurde. Das waren mehrere Jahrzehnte. Messen wir also nicht mit verschiedenen Maßstäben! (De­mon­strativer Beifall bei Abgeordneten der Grünen.) Und gehen wir mit Worten sehr sorg­fältig um! Wie Heinrich Böll einmal gesagt hat: Ein und dasselbe Wort kann trösten, aber auch vernichten!

Mehr Sensibilität uns – und herzlich willkommen! – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

13.56

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Hofmann zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


13.56

Abgeordneter Dipl.-Ing. Maximilian Hofmann (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Prä­sident! Frau Bundesministerin! Herr Vizekanzler! Herr Staatssekretär! Geschätzte Da­men und Herren! Schon mehrmals wurde heute ein historischer Rückblick geboten und von einem historischen Tag gesprochen. Ich denke, das ist sicherlich zutreffend. Es


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite