Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 41. Sitzung / Seite 19

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liches Management gegeben hat und weil es einen Vertrag mit den dort Bediensteten über die Zielsetzungen der Bahnreform, über das Ausmaß der Bahnreform und über die Geschwindigkeit der Bahnreform gegeben hat.

Das, was Sie machen, ist das genaue Gegenteil davon! Sie zersplittern die Führungs­struktur der Österreichischen Bundesbahnen und erzielen keinen Konsens mit den dort Beschäftigten. Die Konsequenz daraus wird sein, dass Sie viele Millionen Euro mehr für Vorstandsgehälter bezahlen werden und dass es weniger Geld für die Be­diensteten geben wird.

Am Ende wird das stehen, was Rechnungshofpräsident Fiedler angekündigt hat: Die neue Struktur der Bundesbahn wird teurer sein als die alte, und es wird sich nichts ver­bessert haben, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Im gesamten Gesetz findet man überhaupt keinen Ansatz dazu, was eine positive Bahnzielsetzung wäre. Überhaupt nichts steht darin darüber, was sich im Service für die Passagiere verbessern soll. Nichts steht darin davon, welche Ausbaupläne Sie angehen wollen. Auch steht darin nichts davon, wie die Finanzierung des Eisenbahn­systems für die Zukunft gesichert werden soll. (Abg. Rädler: Lesen!) Die Wahrheit ist (Abg. Rädler: Lesen, dann sprechen!), dass mit diesem Gesetz die Finanzierungs­grundlage für die Österreichischen Bundesbahnen untergraben wird und dass im Jahr 2010 zwar 10 Milliarden € an neuen Schulden bei der Bundesbahn vorhanden sein werden (Abg. Scheibner: Neue Schulden? Das sind aber alte!), dass aber das Streckennetz um nichts besser sein wird als in der Vergangenheit.

Meine Damen und Herren! Dieses Gesetz löst kein einziges Problem der Österrei­chischen Bundesbahnen. Das wiederum ist das Problem, vor dem wir heute stehen! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Wenn Sie, Herr Abgeordneter Scheibner sagen: „neue Schulden?“, dann sage ich Ihnen: Ja, neue Schulden! (Abg. Scheibner: 10 Milliarden neue Schulden?) – 10 Mil­liarden € neue Schulden werden die Österreichischen Bundesbahnen nach diesem Ge­setz im Jahr 2010 haben. (Abg. Eder: Ungeheuerlich!) Sie gründen sogar eine eigene Gesellschaft innerhalb der Bundesbahn, um diese Schulden dort zu parken. (Ruf bei der ÖVP: Rechnen!)

Meine Damen und Herren! Eine Regierung, die angetreten ist, um Schulden zu redu­zieren (Abg. Scheibner: Das sind die Schulden, die von früher ...!), geht jetzt her und verschuldet vorsätzlich eines der größten Unternehmen in unserem Land (Zwischen­rufe bei der ÖVP), statt in die Infrastruktur zu investieren, was ihre eigentliche Aufgabe wäre! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Scheibner: Tun Sie nicht so, als ob das neue Schulden wären! – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wenn der Bahnregulator sagt ... (Anhaltende Zwischenrufe bei der ÖVP und den Frei­heitlichen. – Abg. Ellmauer: Wie viele Schulden haben Sie bei der SPÖ?) – Meine Damen und Herren, ich verstehe Ihre Aufregung, denn so schwach ist das Gesetz, dass es nur durch Geschrei übertönt werden kann! Das sind die Argumente dieser Regierung! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Ich verstehe Ihre Nervosität! Wenn der Bahnregulator über dieses Gesetz sagt, dieses Gesetz sei ein Todesstoß für die österreichische Verkehrspolitik, wenn der Vorstand der Innsbrucker Kommunalbetriebe sagt, diese Spaltung der Infrastruktur sei höchst unvernünftig, wenn der Präsident des Rechnungshofes sagt, die Reform gehe in die völlig falsche Richtung, wenn der Chef der Schweizerischen Bundesbahnen sagt, so


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