Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 41. Sitzung / Seite 36

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Fazit, Hohes Haus: Wir bräuchten heute keine Reform, wären die Gewerkschaft in Österreich und das Management der ÖBB in den letzten Jahrzehnten und auch in den letzten Jahren in der Lage gewesen, seit dem Bundesbahngesetz 1992 eine taugliche Lösung in diesem Sinne hinsichtlich Struktur, aber auch hinsichtlich Dienstrecht vorzu­legen und beschließen zu lassen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Als wir den Entwurf zur ÖBB-Reform in die Begutachtung geschickt haben, war klar, dass die Eckpfeiler feststehen. Wenn ich von etwas über­zeugt bin – das habe ich öfters gesagt, es dauert mitunter ein bisschen –, kann ich auch sehr konsequent sein. Sie können mir glauben, dass wir gute Gründe haben, warum die Reform in der jetzigen Form vorliegt. (Abg. Mag. Hans Moser: Blaue Perso­nalpolitik!) So wird sie auch ein Meilenstein in der verkehrspolitischen Geschichte Ös­terreichs sein. Es ist spät genug, meine Damen und Herren, der Zug ins 21. Jahr­hundert ist schon unterwegs. Die Weichen sind gestellt, die Signale sind auf Grün, und wir, die Regierungsparteien, sorgen dafür, dass dieser Zug sicher an seinem Ziel ankommen wird und wir wieder stolz auf unsere Österreichischen Bundesbahnen sein können. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Hohes Haus! Die ÖBB-Strukturreform erfüllt die Vorgaben der EU einerseits – auch das sei einmal gesagt –, und sie orientiert sich an den Bedürfnissen des Marktes, sprich an den Bedürfnissen der Kunden. Die Reform schafft Voraussetzungen dafür, dass die ÖBB erfolgreich im internationalen Wettbewerb überleben können und gleich­zeitig Marktanteile dazugewinnen.

Ein Beispiel: Die SBB – Frau Lichtenberger, hören Sie zu! – hat in den letzten zehn Jahren ein Plus von 30 Prozent bei den Tonnenkilometern (Abg. Dr. Lichtenberger: Eben nicht, das ist genau das Problem!), von 25 Prozent bei den Personenkilometern gemacht und gleichzeitig den Personalstand um 25 Prozent abgebaut. Ähnliches wird sich die ÖBB auch überlegen müssen und braucht deshalb neue, bessere Strukturen.

Meine Damen! Diese von Ihnen genannte Zerschlagung ist eine Stärkung der Ein­heiten, ist eine Verselbständigung jener Einheiten, die die Kernfunktionen besser wahr­nehmen sollen. Da kann nicht von Zertrümmerung, Zerschlagung die Rede sein. Viel­mehr ist entscheidend, dass sie nachhaltig Erlöse erzielen können, vielmehr ist ent­scheidend, dass der Bund nicht mehr einen so hohen Zuschuss leisten muss, denn das ist etwas, was nicht nur 47 000 ÖBBler angeht, das ist etwas, was nicht nur 1,2 Millionen Österreicher im Streikfall angeht, das ist etwas, was 8 Millionen in Öster­reich lebende Menschen etwas angeht, insbesondere die Steuerzahler, meine Damen und Herren! Und das muss reduziert werden. Es ist möglich, Sie werden es sehen! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Die ÖBB-Reform – das sei auch gesagt – orientiert sich an Best-Practice-Beispielen unter Berücksichtigung österreichischer Bedingungen (Abg. Öllinger: Wo denn?), unter Berücksichtigung des Umstandes, dass wir im Gegensatz zur Schweiz EU-Mit­glied sind, und unter Berücksichtigung der Kundenwünsche.

Wir haben für unsere Bahn das Beste aus allen bisherigen internationalen Reformpro­jekten genommen. (Abg. Öllinger: Das stimmt überhaupt nicht!) Wir haben Experten der ÖBB ebenso eingebunden wie externe Berater und Fachleute.

Hohes Haus! Allein ich habe etwa 14 Gesprächsrunden – das sind nicht alle, sondern nur jene, an denen ich teilnehmen konnte und durfte, 14 Gesprächsrunden! – mit der Arbeitnehmervertretung absolviert. Die Gespräche und Verhandlungen dauerten Monate. – Hier von einem Höllentempo bei der Beschlussfassung, wie ich es gelesen habe, zu sprechen, ist daher, meine ich, geradezu polemisch und fehl am Platz. Etwas anderes war der Fall: Wir haben diskutiert, wir sind zu einer Entscheidung gekommen,


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