eine positive Zukunft zu führen, ist etwas anderes als Ihr Vergleich. (Abg. Dr. Gabriela Moser: Sie haben immer den Familienvergleich!)
Und Herr Abgeordneter Broukal sollte einmal so ehrlich sein und sagen, dass der Grund nicht darin bestand, dass wir uns in den Verhandlungen nicht gefunden hätten, sondern Häupl und Haider haben Druck ausgeübt, dass es zu keiner Vereinbarung zwischen den Sozialdemokraten und uns gekommen ist. (Ruf bei der SPÖ: Der Haider aus Kärnten?) Das ist die Wahrheit, und das soll auch die Bevölkerung wissen! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Das (der Redner stellt eine als Euro-Banknote gestaltete Tafel mit der Aufschrift „525 €“ vor dem Rednerpult auf) soll hier auch die Zuschauer vor dem Fernseher informieren: 525 € zahlt jeder Österreicher an Zuschuss zu dieser Bundesbahn – egal, ob er ein Ticket kauft oder nicht. (Abg. Dr. Gabriela Moser: 10 Milliarden für den Straßenverkehr!) Da muss man schon sagen, wenn man das mit dem Straßenverkehr vergleicht: Jede Familie hat mindestens zwei Autos und benützt natürlich die Straßen (heftiger Widerspruch bei der SPÖ), während die 525 € jeder zahlt, vom Baby bis zum Großvater (Unruhe im Saal – Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen), egal, ob er die Bahn benützt oder nicht. (Abg. Mag. Wurm: ... Polemik hier!) Es heißt immer wieder: Die britische Eisenbahn ist so teuer. – Wenn ich das bei uns dazurechne, dann sind wir ja pro Ticket viel teurer als die Bahn in England! (Abg. Mag. Wurm: ... in Ihrer Partei die „kleinen Menschen“ vertreten!)
Man muss schon ein bisschen die Kostenwahrheit sehen, gerade Sie, Herr Abgeordneter Eder! Am Anfang haben Sie den Unterausschuss wieder für die Politik der Sozialdemokraten benutzt. Wir sind nicht weitergekommen. Sie haben als Vorsitzender des Ausschusses eine Gegenveranstaltung gemacht, und ich habe das kritisiert. (Abg. Eder: Den Kärntner Landeshauptmann haben wir hören wollen!) Das Einzige, was die Sozialdemokraten in den ersten eineinhalb Tagen in diesem Unterausschuss gemacht haben (Abg. Eder: ... ist ja abgelehnt worden im Unterausschuss!), war, dass sie ihn politisch missbraucht haben (Abg. Eder: Was erzählen Sie da für einen Unsinn?) – und nicht das, was Vizekanzler Gorbach am Ende eingefordert hat. Abgeordneter Eder, Sie wissen ganz genau, was er gefordert hat: Jetzt haben Sie alle Experten da, Sie haben den Vorstand der Bundesbahn da, Sie haben den Aufsichtsrat da – Sie können Ihre Fragen stellen! (Abg. Eder: Danke schön! Danke vielmals!) Das waren die gleichen Experten, die bei dieser Reform auch unseren Vizekanzler beraten haben. Erst dann war ein Schwenk da, und auf einmal waren die Sozialdemokraten sehr wohl bereit, mit uns konstruktiv zu reden.
Dann kamen Ihre Vorschläge – mit denen ich jederzeit leben kann –, und da haben wir versucht, wirklich einen Konsens zu finden. Der Konsens war da! Er ist aber seltsamerweise nicht bei diesen Kritikpunkten gelandet. Das haben nämlich unsere Experten, die Experten für die Bahn, sehr wohl genau erklärt, alle diese Punkte waren weg. Dann hatten wir fünf Punkte, über die wir geredet haben, und sie waren geklärt. (Abg. Dr. Lichtenberger: Es waren neun!)
Auf einmal war es aber dann am Montag so weit: Abgeordneter Gusenbauer, der auch hier heraußen über die Reform geredet hat, obwohl er keine Ahnung hat – das habe ich gesehen –, ... (Abg. Gaál: Gerade Sie sagen das!) Wenig Ahnung hat er! Er hat sich nicht um das Unternehmen ÖBB gekümmert, sondern war in Amerika. Das ist eben Fakt! Dann geht er hier heraus und kritisiert das, obwohl die Einigung schon ganz knapp bevorgestanden ist.
Daher muss ich sagen: Diese Reform ist eine Reform, die von fast allen Abgeordneten getragen wird, aber von Ihnen, nur weil wir im Fernsehen viele Zuschauer haben, politisch anders interpretiert wird. (Abg. Dr. Matznetter: Der Grasser ist dabei, nicht