Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 41. Sitzung / Seite 96

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Kukacka Bemerkungen dahin gehend, wie hoch denn dessen Pension sein dürfte, ein anderer Abgeordneter wiederum fragte, ob hier oben irgendwelche arme oder reiche Leute säßen. – Ich glaube, die sollten alle vor der eigenen Türe kehren. Ich bin über­zeugt davon, dass auch der Herr Staatssekretär außer Dienst Wittmann in Zukunft in ein sicheres soziales Netz fallen wird, und daher soll er sich keine Sorgen um die Regierungsmitglieder machen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Es gab im Ausschuss, wie ich gehört habe – ich selbst war leider nicht dabei – eine sehr sachliche Diskussion. Es wurde sehr konstruktiv darüber diskutiert, wie man ein Ergebnis zusammenbringen könnte, das auch mehrheitsfähig ist. Doch kaum ist das Fernsehen da, kaum wird es medienmäßig interessant, überwiegt wieder die Polemik. Es ist schon irgendwie faszinierend: Alle verantwortlichen Herren picken sich für die Lifeübertragung irgendwelche Pickerl auf ihre Anzüge und die Damen irgendwelche Pickerl auf ihre Kostüme – um die Damen nicht auszulassen. Doch kaum ist die Fern­sehzeit vorbei, gibt man die Pickerl runter (Abg. Eder – auf einen Aufkleber auf seinem Platz deutend –: Ich habe es noch immer da!), ist Proporz im Herzen, und es geht schon wieder weiter wie während der letzten 40 Jahre. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Wissen Sie, der Herr Präsident Verzetnitsch hat mir heute außerordentlich gut gefallen, das muss ich wirklich sagen. Er stand hier heraußen und schimpfte über den Ausbau der Straße, schimpfte über den vermehrten Ausbau der Straße und beklagte, dass so­zusagen die Schiene auf den Hund käme. (Abg. Verzetnitsch: So habe ich das nicht gesagt!)

Herr Präsident! Ich frage mich wirklich, wie das ist, wenn Sie mit Ihrem Dienst-BMW mit Chauffeur vorfahren, wenn Sie zu Ihrem Penthouse in den ersten Bezirk fahren. Ist es nicht so, dass Sie doch auch eine Straße brauchen, damit Sie von A nach B kommen? (Abg. Parnigoni: Das ist eine Argumentation! Also wirklich!) Ich halte das für sehr wichtig.

Oder: Frau Kollegin Moser verglich hier die ÖBB mit einer Modelleisenbahn. Man stelle sich das vor: Die ÖBB, eines der wichtigsten Unternehmen unseres Landes, werden mit einer Modelleisenbahn verglichen! Ich freue mich auf die nicht kommende tatsäch­liche Berichtigung, denn so hat sie es gesagt. Das war so! Sie verglich die ÖBB tatsächlich mit irgendwelchen Schaltern.

Die ÖBB, geschätzte Damen und Herren, sind ein wichtiges Unternehmen, und ich gehe davon aus, dass der Herr Vizekanzler dafür sorgen wird, dass es funktionieren wird. Ich glaube, es macht relativ wenig Sinn, permanent Straße und Schiene ausein­ander zu dividieren. (Abg. Parnigoni: Sind Sie schon einmal mit dem Zug gefahren?) Ich bin mit dem Zug gefahren, ich fahre mit dem Auto, ich mache beides. Ich halte es eher für sehr bedenklich, wenn man hier heraußen steht und fragt: Wer hat eine Vor­teilskarte? Da könnte man die Gegenfrage stellen: Wer hat einen Führerschein? Ich glaube, dass weder die Vorteilskarte noch der Führerschein dafür bezeichnend sind, welche Verkehrsmittel wir brauchen. Und wenn die Mitglieder der Koalition nicht alle eine Vorteilskarte haben, dann hat das wahrscheinlich damit zu tun, dass wir nicht un­bedingt das Ticket zum halben Preis in Anspruch nehmen, um das Defizit der ÖBB nicht größer zu machen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Deshalb, meine geschätzten Damen und Herren, abschließend für diese Runde, die heute Vormittag getagt hat: Da war noch der Herr Kollege Jackie Maier, der leider auch nicht hier ist. (Abg. Mag. Johann Maier: Ich bin da!) Ah! Er hat einen sehr interes­santen Schlusssager gehabt, den ich heute für mich verwenden werde. Jackie, du hast gesagt: Gute Nacht, ÖBB! Ich kann nur sagen: Guten Morgen, SPÖ! (Beifall bei den


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