Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 45. Sitzung / Seite 45

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

regierung bereits den Beschluss gefasst hat, im Werk in Pöls in der Steiermark die Kapazität zu verdoppeln. 150 bis 200 Millionen € an Investitionen sind damit beschlos­sen! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Scheibner: Bravo!)

Meine Damen und Herren! Mit der heuer zu beschließenden Steuerreform setzen wir die zweite Etappe der größten Steuerreform der Zweiten Republik und gestalten somit den österreichischen Wirtschaftsstandort attraktiver denn je zuvor. Lassen Sie mich die Ziele, die hinter dieser Reform stehen, wie folgt zusammenfassen: Das sind die Stär­kung des Wachstumspotentials, die Verbesserung der Standortattraktivität und die Ent­lastung des Faktors Arbeit. Auch das lässt sich mit den Maßnahmen von zuvor 650 Mil­lionen € erzielen. Dann kommen die Verbesserung der Eigenkapitalbasis insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen, die Erhöhung der Kaufkraft, die Erhöhung der Steuergerechtigkeit und die Vereinfachung des Steuersystems. Das ist kein leichtes Unterfangen. Das ist eine schwierige Aufgabe, aber sie ist uns gelungen, und zwar ohne Gegenfinanzierung. Und das ist auch etwas Besonderes, das einmal erwähnt gehört! (Neuerlicher Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Lassen Sie mich auch erwähnen, dass uns die Einkommensstärkung für Familien ein besonderes Anliegen war! Eine Vielzahl an Studien beweist und hat es ans Tageslicht gebracht, dass die armutsgefährdete Gruppe in Österreich besonders die 900 000 Al­leinverdiener und Alleinverdienerinnen sind, wovon wiederum 100 000 Alleinerzieher und -erzieherinnen sind. Wir haben deshalb auf diese Gruppe, um sie eben zu entlas­ten, besonderes Augenmerk gelegt.

In diesem Sinne haben wir die Kinderzuschläge zum Alleinverdiener- und Alleinerzie­herabsetzbetrag eingeführt. Da der Alleinverdiener- oder Alleinerzieherabsetzbetrag zu einer Negativsteuer führen kann, erhöht sich für diese Zielgruppe auch die Negativ­steuer. Mit der Kinderzuschlagsstaffel – 130 € für das erste Kind, 175 € für das zweite Kind, 220 € für das dritte oder für jedes weitere Kind – und der Anhebung der Zuver­dienstgrenze von 4 400 € auf immerhin 6 000 € hat diese Regierung bewiesen, dass sie nicht nur eine Reformregierung ist, sondern auch eine Familienregierung, und das ist wichtig. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Ich brauche wohl kaum besonders zu betonen, dass gerade diese Maßnahme, nämlich die Anhebung der Zuverdienstgrenze, vor allem den Frauen zugute kommt, die be­kanntlich im Durchschnitt weniger verdienen und die insbesondere in die Gruppe der Alleinerzieher und Alleinerzieherinnen fallen.

Was das Tolle an dem Ganzen ist – es ist noch nicht genug –: Diese familienpoli­tischen Maßnahmen, die besonders den Frauen und den Familien zugute kommen, gelten bereits für das gesamte Jahr 2004. Ein gutes Jahr! (Beifall und Bravorufe bei den Freiheitlichen sowie Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Der Herr Bundeskanzler, dem ich bei dieser Gelegenheit auch einmal danken möchte für die wirklich zügige, jederzeit konstruktive und zielorien­tierte Verhandlungsweise in den letzten Wochen, hat schon darauf hingewiesen, dass unser Weg der richtige ist. Auch ich glaube, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen und gut daran getan haben, nicht via Medien zu diskutieren und uns gegenseitig auszurichten, was man will und was man vielleicht erreichen kann oder vielleicht auch nicht, sondern zielorientiert darauf zugesteuert zu haben, dass der Wirtschaftsstandort Österreich gestärkt wird, dass die Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden und dass vor allem auch eine Entlastung der unteren und mittleren Einkommens­schichten in etwa gleicher Größenordnung stattfindet – all das, wie gesagt, ohne Ge­genfinanzierung. Wir haben das rasch und zügig abgewickelt und am Beginn des neuen Jahres beschlossen, und ich bin eigentlich stolz darauf. (Beifall bei den Freiheit­lichen und der ÖVP.)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite