Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 45. Sitzung / Seite 141

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Noch ein Wort zur Privatisierungs-Skandalisierung, die Sie von der SPÖ hier ver­suchen. Auch da erinnere ich Sie daran, was in unserer Regierungszeit bewerkstelligt werden konnte: Wir konnten nämlich allein in den Jahren 2000 bis 2003 Schulden in Höhe von 4,3 Milliarden € abbauen.

Sie, Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ, haben uns 6,3 Milliarden € an Schulden bei der ÖIAG übergeben. – Dieser Ihr Schuldenstand wurde um 4,3 Milliarden € abge­baut und beträgt jetzt nur noch 2 Milliarden €, eben infolge der guten und erfolgreichen Privatisierungspolitik der jetzigen Regierung. (Abg. Dr. Matznetter: Aktiva-Passiva-Tausch! Wenn Sie keine Ahnung haben, sollten Sie nicht darüber reden!)

Meine Damen und Herren von der SPÖ, ich darf Sie an einige Ihrer Debakel erinnern: AMAG, DDSG, EURATOM – und all die weiteren Dinge, die Sie verbrochen haben und wo Sie nichts weitergebracht, sondern nur Schulden aufgebaut haben. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Da sollten Sie sich einmal den Spiegel vorhalten, auf alle Fälle aber mit gleichem Maß messen – und hier nicht immer über Dinge reden, die es gar nicht gibt.

Unsere Privatisierungspolitik war und ist erfolgreich – und wird von uns auch fortgeführt werden. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Dr. Matznetter: Nichts ist gemacht worden! Nichts ist erfolgreich!)

16.12

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Matznetter. Selbst gewählte freiwillige Redezeitbeschränkung: 6 Minuten. – Herr Kollege, Sie sind am Wort.

 


16.12

Abgeordneter Dr. Christoph Matznetter (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Meiner Vorrednerin wird – auch wenn sie damals in der Steiermark politisch tätig war; auch dort berichten Zeitungen – folgende „Kleinigkeit“ doch nicht aus der Erinnerung entfallen sein: Es gab eine EU-Präsident­schaft von einem halben Jahr, und zwar hatte Österreich im Jahre 1998 diesen Vor­sitz. Also, Frau Kollegin Bleckmann: Äpfel mit Birnen vergleichen, das sollten Sie nicht noch einmal hier im Plenum machen!

Aber nun zu einem viel kritischeren Punkt, zu etwas, worum es nämlich wirklich geht: um das Sittenbild einer Republik, die unter dieser Regierung leider sehr, sehr gelitten hat. (Ironische Heiterkeit bei Abgeordneten von ÖVP und Freiheitlichen.)

In unserem Lande haben wir heute die Situation, dass Herr Minister Grasser durch einen Bundeskanzler und durch eine treu ergebene ÖVP-Fraktion gehalten werden muss, ein Finanzminister also, der längst alle Grenzen dessen überschritten hat, was in einem demokratischen Land normalerweise aus Anstand und Moral ausreichend Grund genug wäre, sein Amt zur Verfügung zu stellen. (Rufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen: Euroteam!)

Kommen wir zum Vorhaben eines Rechnungshof-Unterausschusses unter Behinde­rung einer Mehrheitsfraktion. Allein das, was in den letzten Tagen offenbar geworden ist, macht klar, wieso die Regierungsfraktionen insbesondere abgelehnt haben, eine Befragung des Herrn Winkler sowie der Herren Pfander und Krieger von Leh­man & Brothers, Frank Stronach, Siegfried Wolf sowie von Lorenz Fritz von der Indust­riellenvereinigung zuzulassen. – Heute wissen wir warum. – Ebenso abgelehnt wurde die Befragung von Christoph Neumayer, des Pressesprechers der Industriellenvereini­gung.

Sie von ÖVP und FPÖ wussten genau, warum Sie das ablehnen: Weil Sie eben nicht wollten, dass offenbar wird, dass es nicht nur 175 000 € waren, dass es nicht nur 2,4 Millionen Schilling waren, sondern dass dieser Betrag längst in der Gegend von


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