Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 45. Sitzung / Seite 183

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Justiz. (Abg. Wittauer: Herr Präsident! Zur Tagesordnung! Das hat ja nichts damit zu tun! – Ruf: Zur Sache! – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Abschließend Folgendes: Herr Bundesminis­ter, Sie haben gestern von mir ein Schreiben erhalten zu den Mängeln im Stützpunkt Eko Cobra, Außenstelle Salzburg. Sie haben mir im Ausschuss mitgeteilt, alle Mängel seien behoben. Ich habe Ihnen die Mängel aufgelistet – Ihre Antwort im Ausschuss war jedenfalls falsch. (Abg. Kößl: Das stimmt ja nicht!)

Zweitens würde mich interessieren: Es gibt die Aussendung „BMI Aktuell“ vom 23. Jän­ner 2004, dass der Personalstand in weiteren Ländern aufgestockt wird, nicht im Bun­desland Salzburg. – Ich frage, Herr Bundesminister, wie wollen Sie hier Ihr Verspre­chen gegenüber dem Land Salzburg einhalten? (Beifall bei der SPÖ. – Bundesminister Dr. Strasser: Das ist schon eingehalten! – Abg. Mag. Mainoni: Themenverfehlung und Anfrage!)

18.48

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Trinkl. – Bitte.

 


18.48

Abgeordneter Mag. Dr. Josef Trinkl (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte zum Misstrauensantrag gegen unseren geschätzten Herrn Bundesminister Strasser zurückkommen und Folgendes vorausschicken: Österreich hat eine jahrzehntelange Tradition als Asylland. Das hat mit den Flüchtlingen 1956 aus Ungarn begonnen und hält bis heute unverändert an. Das kann aber nur für Flüchtlinge, die im Rahmen der Menschenrechtskonvention oder auf Grund der Genfer Flüchtlingskonvention diesen Status haben, gelten!

Wenn man die Entwicklung der Asylanträge nur der letzten fünf Jahre betrachtet, so sieht man, dass ihre Zahl explosionsartig angewachsen ist. Ich behaupte jetzt hier, dass es sich bei diesen Asylanträgen bei Gott nicht nur um Flüchtlinge im Sinne der Menschenrechtskonvention handelt, sondern einfach um Menschen, denen es daheim nicht so gut geht. Das ist unser Problem.

Ich glaube, man sollte den Menschen auch im Ausland die Wahrheit sagen: Österreich kann nicht Migranten aus allen Teilen der Welt aufnehmen, wir sind dazu nicht in der Lage. Und man sollte so verantwortungsvoll mit den Menschen umgehen, dass man nicht den Eindruck erweckt, nach Österreich könne jeder kommen, hier werde sein Asylantrag positiv erledigt.

Ich danke Herrn Bundesminister Strasser ausdrücklich dafür, dass er diesen Weg der Ehrlichkeit von Anfang an gegangen ist, meine sehr geehrten Damen und Herren, und dass er diese konsequente Linie von Anfang an durchgetragen hat. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Sie von den Grünen begründen Ihren Misstrauensantrag gegen einen aktiven, reform­freudigen und erfolgreichen Minister mit Härten in Einzelfällen! Noch mehr: Sie scheu­en nicht davor zurück, dem Herrn Bundesminister Rechtsverletzung und Bruch der Genfer Flüchtlingskonvention vorzuwerfen. – Ich anerkenne, Frau Kollegin Stoisits, dass es Ihnen heute peinlich ist, dass Sie diesen Antrag seinerzeit eingebracht haben. (Abg. Mag. Stoisits: Das ist mir überhaupt nicht peinlich! – Abg. Kößl: Sichtlich pein­lich!) Sie konnten auch heute kein einziges Argument bringen, warum dieser Antrag gerechtfertigt sein soll!

Aber Sie, meine Damen und Herren von den Grünen, können getrost sein: Noch pein­licher ist der Auftritt der Sozialdemokraten in dieser Frage. Herr Posch, es war Ihnen unangenehm, und Herr Maier hat gleich ein anderes Thema gewählt, damit er zu diesem Antrag keine Aussage treffen muss.

 


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