Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 48. Sitzung / Seite 15

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Jahres lautete dann der Titel einer APA-Aussendung: „Pensionen – 83 Prozent von Netto-Kürzung betroffen“.

Am 14. Oktober 2002 – während des Nationalratswahlkampfes – unterschrieb Bundes­kanzler Wolfgang Schüssel ein „Bündnis für Österreichs Senioren“ in dem er die „Wert­erhaltung und Wohlstandsicherung der Pensionen garantiert“.

In der Regierungserklärung von ÖVP und FPÖ vom 28. Februar 2003 steht auf Seite 20:

„Die Pensionsanpassung hat sich weiterhin am Ziel der Wertsicherung zu orientieren.“

ABER: Statt der Wertsicherung gibt es Jahr für Jahr eine Wertminderung!

Keiner Bevölkerungsgruppe wurde in den vergangen vier Jahren das Einkommen so schamlos gekürzt, wie jener der Pensionistinnen und Pensionisten. Die Nichtabgeltung der Teuerung seit 2001 führt zu einer lebenslangen Pensionskürzung.

Ein Großteil der österreichischen Pensionistinnen und Pensionisten müssen seit ÖVP und FPÖ im Jahre 2000 an die Regierung kamen jeden Euro zwei Mal umdrehen. Die Pensionsanpassungen liegen deutlich unter der Inflationsrate, daher verlieren Öster­reichs Pensionistinnen und Pensionisten Jahr für Jahr an Kaufkraft:

Seit 2001 permanente Pensionskürzungen durch Pensionsanpassungen unter der Teuerungsrate.

4 Prozent zusätzliche Pensionskürzungen 2001 bis 2003 durch Abzug von sogenann­ten „Übergenüssen“.

Einmalzahlungen statt echter Anpassung reduzieren seit 2002 die Pensionsbasis und führen zu lebenslangen Pensionskürzungen.

Kürzung bzw. Streichung des Pensionisten-Absetzbetrages.

Erhöhung des Pensionssicherungsbeitrages.

Die schwarz-blaue Regierung hat die Pensionsanpassung in den vergangenen Jahren sehr niedrig gehalten und mit Einmalzahlungen den Eindruck erwecken wollen, dass die Pensionen trotzdem steigen. Dass schon in den letzten drei Jahren die Pensions­anpassung deutlich hinter der Teuerung zurückgeblieben ist, zeigt sich an der Tat­sache, dass die Inflationsrate in Summe bei acht Prozent, die Summe der Pensions­anpassungen der Jahre 2000 bis 2003 bei mageren drei Prozent liegt. Diese Zahlen dokumentieren den Verlust an Kaufkraft eindeutig.

Mehrmals hat die SPÖ in verschiedenen Anträgen die jährliche Anhebung der Pensio­nen um einen zumindest die Teuerung abgeltenden Faktor verlangt. Die SPÖ ist auch die einzige Partei, die ein faires und gerechtes Pensionsmodell für die Zukunft erarbei­tet und vorgestellt hat, das ein einheitliches Pensionssystem für alle arbeitenden Men­schen in unserem Land vorsieht und zwar sofort und nicht erst in 50 Jahren. Und die SPÖ steht auch zu der Forderung nach einem Solidarbeitrag für Pensionen über der ASVG-Höchstpension. Dieser Beitrag soll helfen, den zu erwartenden Finanzierungs­engpass leichter zu überwinden.

Die SPÖ hat immer davor gewarnt, dass die Beschlüsse der Regierungsparteien zu einer Entwertung der Pensionen führen wird.

Noch nie jedoch wurden die Kürzungen so offensichtlich durchgeführt, wie durch die Regelung der Regierung für die Jahre 2004 und 2005: Eine 1.000,–-Euro-Bruttopen­sion erhielt 2003 einen Wertausgleich von 210,- Euro brutto im Jahr, oder 15,- Euro pro Monat. Ab 1.1.2004 wird dieser „Wertausgleich“ ersatzlos gestrichen, der Verlust be­trägt 15,- Euro brutto monatlich. Die Erhöhung des Krankenversicherungsbeitrages nur


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