Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 48. Sitzung / Seite 62

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9. als Finanzminister darüber dem Nationalrat in der Beantwortung mehrerer schrift­licher Dringlicher Anfragen in zahlreichen Punkten keine oder unwahre Auskünfte ge­geben.

Dort, wo der Verdacht auf gerichtlich strafbare Handlungen besteht, sind bereits gerichtliche Vorerhebungen eingeleitet. Davon unabhängig ist die politische Verantwor­tung zu klären. Diese Aufgabe kommt nach der Bundesverfassung dem Nationalrat zu.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher den

Antrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Zur Untersuchung folgender Gegenstände einen Untersuchungsausschuss einzuset­zen:

1. Untersuchung der Rechtmäßigkeit aller Abläufe und Entscheidungen innerhalb des Beschaffungsvorganges betreffend die Eurofighter-Kampfjets, insbesondere im Verant­wortungsbereich des Bundesministers für Finanzen, Mag. Karl-Heinz Grasser;

2. Politische Verantwortlichkeit für die steuerliche Beurteilung der Homepage und Honorare für KHG;

3. Politische Verantwortlichkeit für den Versuch der Beeinflussung eines Beamten der Finanzprokuratur im Verlauf des gescheiterten Versuchs der Gründung der Karl-Heinz-Grasser-Stiftung durch einen Mitarbeiter des Kabinetts des Finanzministers;

4. Politische Verantwortung für die zweckwidrige Überweisung von Geldern der IV auf das Konto des „Sozialfonds“ durch Mitarbeiter des Kabinetts des Finanzministers;

5. Politische Verantwortlichkeit für die Verwendung von MitarbeiterInnen des BMF für private Zwecke;

6. Verantwortung für die Vergabe von Beratungsaufträgen im Bereich des BMF an Firmen wie Lehman Brothers, Ernst & Young, Matrix GmbH, Hochegger und andere, die in einem Nahe- oder Gefälligkeitsverhältnis zu Karl-Heinz Grasser stehen;

7. Organisations- und Personalführungsmängel im Bereich des BMF, die zur falschen Beratung des Bundesministers im Umgang mit den Bestimmungen des Unvereinbar­keitsgesetzes führten;

8. Politische Einflussnahme beim Verkauf von im Bundeseigentum befindlichen Immo­bilien;

9. Politische Einflussnahme beim Verkauf der VOEST.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen den Antrag, einen Untersuchungsausschuss im Verhältnis: 5 ÖVP, 4 SPÖ, 1 FPÖ, 1 Grüne einzusetzen.

In formeller Hinsicht verlangen die unterfertigten Abgeordneten die Durchführung einer Debatte über diesen Antrag.

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Präsident Dr. Heinz Fischer: Wir gehen in die Debatte ein.

Meine Damen und Herren, Sie wissen: Begründung 10 Minuten, dann jede Fraktion eine Stellungnahme von 5 Minuten.

 


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