Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 48. Sitzung / Seite 68

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Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Verquickungen mit Herrn Dieter Jandl wurden hier schon genannt. Interessant ist allerdings Folgendes: Als dieser Herr Dieter Jandl nicht mehr in der Firma FirstInEx war, war plötzlich der andere Freund des Herrn Grasser, Dr. Hochegger, da, obwohl FirstInEx natürlich auch kassiert hat – 114 000 €, glaube ich.

Herr Dr. Hochegger hat dann diese „Wunder-Homepage“ vervollständigt und dafür 105 000 € bekommen. Damit sind wir bei 220 000 €. Dazu kommen noch Sonderkos­ten in der Höhe von 20 000 € – was woanders eine gesamte Homepage kostet. Damit sind wir auf 240 000 €. Meine Frage: Ist denn das wirklich nicht untersuchenswert?

75 000 € sind dann im Juni 2003 noch überwiesen worden, aber nach elf Tagen wurde dieses Geld sofort wieder zurückgenommen. Das war genau zu derselben Zeit, als die Sozialdemokratische Partei eine Dringliche Anfrage an den Finanzminister gestellt hat. (Abg. Scheibner: Welche?) – Das erste Mal die Homepage betreffend, Herr Scheib­ner. Und plötzlich waren diese 75 000 € wieder weg. Man brauchte sie nicht mehr. (Abg. Neudeck: Das ist wie bei den voestalpine-Aktien! Die sind auch gefallen, als ihr eine Dringliche Anfrage eingebracht habt!)

Ich habe nachgelesen, was denn Herr Lorenz Fritz zu all diesen Dingen sagt. Er hat gemeint, die IV würde diesen Verein natürlich weiter fördern, weil – und da bin ich auf­merksam geworden – sich dieser Verein um Wirtschaftsliberalisierung und um die Ein­führung des E-Government kümmert.

Bitte erklären Sie mir, was denn dieser „Verein zur Förderung der New Economy“ bis heute dazu beigetragen hat, dass das E-Government in Österreich verwirklicht werden kann! (Abg. Öllinger: Ich weiß es! Autogrammkarten verteilen! – Zwischenruf des Abg. Großruck.) – Kollege Großruck! Ich würde mich freuen, wenn Geld da wäre, den Gemeinden dazu zu verhelfen, dass sie die nötige Ausrüstung dafür kaufen können. Ich habe davon noch überhaupt nichts gesehen! (Abg. Öllinger: Der Herr Simhandl verteilt Autogrammkarten vom Grasser!) – Ach so, gut. Ich wusste noch nicht, dass Autogrammkarten des Herrn Bundesfinanzministers auch das E-Government betreffen. (Abg. Öllinger: Die kann man auf der Homepage bestellen!) Ich werde mich auch um eine bemühen, damit man das dann seinen Freunden weitergeben kann. (Abg. Neu­deck: So ein Fan muss man nicht sein!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Mit Ihren stehenden Wendungen von „An­schütten“ und „Schmutzkübelaktion“ können Sie sich nicht retten. Beantworten Sie unsere Fragen! – Ich habe noch keine Antwort. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

18.03

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Dr. Partik-Pablé. Die Redezeit beträgt 5 Minuten. – Bitte. (Abg. Neudeck – in Richtung des das Rednerpult verlassenden Abg. Mag. Gaßner –: Lesen Sie Zeitungen?)

 


18.03

Abgeordnete Dr. Helene Partik-Pablé (Freiheitliche): Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Tatsächlich unabhängige Prüfmöglichkeiten in der Affäre um die Homepage von Finanzminister Karl-Heinz Grasser forderte der Grün-Abgeordnete Werner Kogler heute.

Herr Abgeordneter, ich möchte Ihrem Gedächtnis etwas auf die Sprünge helfen, denn diese unabhängige Prüfung findet ja schon lange statt. Entweder haben Sie einen Rückstand an Informationen (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Einen Notstand, keinen Rück­stand!), oder Sie haben in oppositionellem Überschwang vergessen, dass ja eine Straf­anzeige beim Landesgericht für Strafsachen anhängig ist. Entweder Sie oder die SPÖ haben ja diese Strafanzeige erstattet. Das haben Sie offensichtlich vergessen, obwohl


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