Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 48. Sitzung / Seite 69

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Sie sich sonst so intensiv mit dieser Sache befassen. (Abg. Mag. Kogler: Sie müssen wissen, was ein Untersuchungsausschuss ist!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Objektiver als vom Strafgericht kann über­haupt nicht mehr geprüft werden, denn dort sind unabhängige Richter am Werk, die wirklich eine objektive Sicht haben. Da können Sie sicher sein, dass nach der materiel­len Wahrheit geforscht wird.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, was wollen Sie eigentlich? Herr Abgeordne­ter Kogler, wollen Sie an jedem Plenartag Ihre „Gschichtln“ erzählen oder – wie Sie genüsslich sagen – den Fortsetzungsroman fortspinnen? Heute haben Sie sich gewun­dert, warum es keine Zwischenrufe mehr gibt. – Deshalb, weil wir Ihre Geschichten schon 20 Mal gehört haben und niemand mehr hören kann, was er ununterbrochen immer wieder vorgesetzt bekommt. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren von den Grünen und der SPÖ! Ich sagen Ihnen: Auch wir wollen Klarheit haben! (Ah-Rufe bei der SPÖ.) Wir wollen wirklich nicht mauern, aber wir wollen keine Doppelgleisigkeit von Gericht und Untersuchungsaus­schuss. (Ironische Heiterkeit bei den Grünen und der SPÖ.) Wir vertrauen auf die Objektivität und die Prüfung der Gerichte. Sie sollten nicht lachen, sondern ebenfalls an die unabhängige Gerichtsbarkeit in Österreich glauben und darauf vertrauen, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Von Ihren Methoden, Verdächtigungen immer wieder neu aufzubereiten, die Strafge­richte anzurufen, an jedem Plenartag Misstrauensanträge zu stellen und einen Unter­suchungsausschuss zu fordern, obwohl die Gerichte die materielle Wahrheit erfor­schen, davon halten wir wirklich nichts. (Zwischenruf des Abg. Dr. Kräuter.)

Um jetzt gleich den SPÖ-Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses vor­wegzunehmen: In einer Presseaussendung von Herrn Abgeordnetem Cap zählen Sie alle Verfehlungen auf, die Sie dem Finanzminister zur Last legen. Dann sagt Herr Cap, dieser Sachverhalt könne nur durch die Staatsanwaltschaft aufgeklärt werden. – Na bitte, was wollen Sie denn dann noch mehr? Und dann stellen Sie den Antrag auf Ein­setzung eines Untersuchungsausschusses? – Offensichtlich stimmt nicht einmal das, was Sie in Ihren eigenen Presseaussendungen verlautbaren, Herr Abgeordneter! (Abg. Dr. Jarolim: Das ist Ihrer unwürdig!)

Dann ergänzen Sie die Sachverhaltsdarstellung, die Sie an das Gericht geschickt haben, auch noch, weil Sie so darauf vertrauen, dass die Staatsanwaltschaft ordentlich prüft. Ich würde Ihnen sowohl von Rot als auch von Grün empfehlen: Lassen Sie die Gerichte in Ruhe arbeiten, dann werden wir hier auch die Wahrheit erfahren, und stel­len Sie nicht ununterbrochen immer dieselben Anträge! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Öllinger: Sagen Sie das dem Herrn Böhmdorfer!)

18.07

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Dr. Moser. Redezeit: 5 Minuten. Danach erfolgt die Abstimmung. – Bitte.

 


18.07

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Selbstverständlich wollen wir gerichtliche Klarheit, aber die Ange­legenheit KHG ist ja nicht nur eine Frage des Strafrechts. Eigenartigerweise spitzen Sie das ja schon zu. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Nicht „eigenartigerweise“! Sie haben ja Strafanzeige erstattet!) – Frau Kollegin! Ihre Ausführungen lassen geradezu unseren Verdacht erhärtet erscheinen, dass hier strafrechtliche Dinge massiv zu beanstanden sind. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Sie haben ja Anzeige erstattet!) – Nein, Frau Kollegin! (Abg. Dr. Partik-Pablé: Ja!)

 


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