Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 50. Sitzung / Seite 16

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weisen, dass das Recht auf Zwischenrufe besteht, zur parlamentarischen Kultur ge­hört, aber nicht in eine Störung des Redners ausarten darf, sodass der Redner oder die Rednerin nicht mehr gehört werden kann. Wenn der Lärmpegel über das normale und verträgliche Maß ansteigt, werde ich um Aufmerksamkeit bitten und, wenn dem nicht Rechnung getragen wird, die Sitzung unterbrechen und hier am Präsidium eine Stehpräsidiale abhalten, weil ich glaube, dass uns vor allem die Klubobleute helfen können, eine sachgerechte Diskussion in diesem Haus durchzuführen.

Aktuelle Stunde

Wir gelangen nunmehr zur Aktuellen Stunde mit dem Thema:

„Familie – Drehscheibe der Generationen“

Als Erste zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Rossmann. Ihre Redezeit be­trägt 10 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


10.04

Abgeordnete Mares Rossmann (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! „Familie – Drehscheibe der Generationen“ ist das heutige Thema, das wir Freiheitlichen uns ganz bewusst ausge­sucht haben, denn angesichts einer vermehrt globalisierten Welt, einer brutalen Leis­tungsgesellschaft, der Ellbogenmethoden – jeder von Ihnen kennt sie vom Kindergar­ten beginnend bis zum Studium, bis ins Berufsleben –, angesichts eines immer größer werdenden Verdrängungswettbewerbs in der Arbeitswelt geht es uns Freiheitlichen darum, der Familie den Platz und Stellenwert einzuräumen, der ihr gebührt. Familie soll in Zukunft Geborgenheit, Nestwärme und Vertrauen bieten, und zwar nicht nur für Kin­der und für Eltern, sondern für alle Generationen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Nach wie vor versuchen manche linken Weltverbesserer – wobei diese durchaus nicht nur in linken Parteien angesiedelt sind, wie man sieht, wenn man das Beispiel der stei­rischen ÖVP betrachtet –, uns immer wieder klarzumachen, dass Familie angeblich ein überholtes Modell sei, dass Kinder am besten von sieben Uhr in der Früh bis acht Uhr abends in einer Ganztagsschule unterzubringen sind und somit ausschließlich vom Staat erzogen werden, und das auch schon in der Volksschule. Nach der Geburt sollten sie rasch in eine Kinderkrippe gebracht werden. Und Senioren sollten möglichst rasch in einer Pflegeanstalt versorgt werden. Dazu sage ich ganz klar: Das ist nicht unsere freiheitliche Politik! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Das sind nicht unsere freiheitlichen Vorstellungen. Wir wissen, dass es keine Alter­native zur Gemeinschaft der Familie gibt, dass keine Gesellschaft ohne Familie aus­kommt, dass kein Kinderglück möglich ist, kein Fundament für eine gedeihliche Ent­wicklung gelegt werden kann ohne das Gemeinschaftserlebnis der Familie.

In der Familie wurde die Basis gelegt. Denken wir zurück an die Großfamilie, in der das soziale Gefüge noch in Ordnung war, in der die Großeltern noch mit den Enkelkindern und Urenkeln spielen konnten. Um diesen Weg auch in der modernen Gesellschaft weiterverfolgen zu können, haben wir Freiheitlichen uns das Ziel gesetzt, die Wahl­freiheit der Eltern zwischen Beruf und Kindern zu verankern.

So hat unser Kärntner Landeshauptmann – ich erwähne absichtlich das Jahr 1999, die Kärntner Landtagswahlen 1999 – damals den Kinderscheck präsentiert. Jeder erinnert sich noch an die Plakate mit den Baby-Popos, über die viel diskutiert wurde. Damals wurde damit ein Meilenstein in der Gesellschaftspolitik, ein Meilenstein in der Familien-


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