Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 50. Sitzung / Seite 20

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Vereinbarkeitsinstrument als vorbildlich hervor und regt seine Ausbreitung und Nach­ahmung an.

Mit dem österreichweiten Kinderbetreuungsgipfel gehen wir mit den Ländern und Gemeinden einen gemeinsamen Weg, auch wenn die Kompetenz bei den Ländern liegt, einen Weg, der externe Kinderbetreuung zukunftsfähig und flexibel für die heuti­gen Elternanforderungen gestaltet. Mit der Elternteilzeit schaffen wir neue Aspekte und Möglichkeiten der Arbeitsgestaltung für Mütter und Väter mit Betreuungspflichten.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Nachdem ich zu Beginn davon gesprochen habe, dass wir im Familienförderungssystem die Umstellung vom Lasten- zum Leis­tungsausgleich geschafft haben, möchte ich nun auch noch darauf hinweisen, dass wir gerade mit unseren Familienleistungen präventiv die Armut verhindern. Kinder zu haben darf nicht zu einem Armutsrisiko werden! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Gerade mit den auf das heurige Jahr vorgezogenen familiensteuerlichen Maßnahmen, wie etwa der Erhöhung der Absetzbeträge für kinderreiche Familien, entlasten wir rund 900 000 Alleinverdiener- und Alleinerzieherfamilien nachhaltig. (Ruf bei den Grünen: Alleinerzieherinnen!)

Die Evaluierung des Kindergeldes hat schon nach eineinhalb Jahren deutlich gemacht, dass gerade Familien mit niedrigen Familieneinkommen vom Kinderbetreuungsgeld profitieren. Für diese Familien stellt die Geldleistung einen sehr relevanten Beitrag zur Existenzsicherung dar.

Eine besondere Herausforderung auch für die Familien stellt die Sicherheit im Alter dar. Für jene, die im aktiven Erwerbsleben schon ihren Beitrag zur Generationensolida­rität geleistet haben, ist es ein absolutes Muss, in Würde und Selbstbestimmung auch alt werden zu können. Daher wird neben den pensionssichernden Maßnahmen aus dem Jahr 2003 kein Weg an der Harmonisierung der Pensionssysteme vorbeiführen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Gleiche Bedingungen und gleiche Leistungen für alle, damit die Probleme nicht auf die nächsten Generationen übertragen werden!

Familie ist ein Ort der Geborgenheit, den Kinder und junge Menschen für ihre positive Entwicklung brauchen. Das darf uns aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Ehen geschieden werden und somit auch Kinder und Jugendliche negative Erfahrun­gen machen, was die Brüchigkeit von Partnerschaften und Beziehungen oder auch physische und psychische Gewalt anbelangt. (Abg. Sburny: Das gibt es aber in so genannten intakten Familien auch!)

Daher ist Prävention durch gezielte Information, durch gezielte Begleitung, wie zum Beispiel in Form von Elternbildung und kompetenter Familienberatung, ein weiteres großes Anliegen unseres Ressorts.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der europäische Vergleich macht uns sicher, dass wir mit dem Modell der direkten Familienförderung, mit der sozialrechtlichen Ab­sicherung von Familienleistungen, mit den Steuervorteilen für Mehrkinderfamilien und den Vereinbarkeitsmaßnahmen auf dem richtigen Weg sind. Diese Regierung bringt damit auch die gesellschaftliche Wertschätzung und die große Bedeutung der Familien als Drehscheibe der Generationen zum Ausdruck – im Sinne einer Politik, die nicht Konflikte zwischen den Generationen schafft, sondern Brücken baut und das Prinzip der Wahlfreiheit für die persönlichen Lebensentwürfe bestmöglich sichert. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

 


10.25

 


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