Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 50. Sitzung / Seite 24

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Eine kleine Anmerkung sei mir auch noch zum Thema Kindergeld erlaubt, weil hier darüber diskutiert wurde, ob dieses Schüssel oder Haider gebracht hat – oder wer auch immer. Ich glaube, wichtig ist, dass das Kindergeld, der Kinderscheck, umgesetzt ist. Wer ihn umgesetzt hat, wer diese Vision nach außen getragen hat und in welchem Bundesland diese Maßnahme als Erstes zum Tragen gekommen ist, das wissen wir alle. Es waren auf alle Fälle nicht die Sozialdemokraten. Danke, Jörg! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Meine Vorredner haben schon viel Gutes über Kindergeld, Geburtenprämie, über Alt­werden zu Hause gesagt. Das sind alles Dinge, die bedeutend sind, aber für uns Frei­heitliche ist eines besonders wichtig, nämlich die Wahlfreiheit. Wir wollen Wahlfreiheit bei den Kindergärten, wir wollen Wahlfreiheit bei der Nachmittagsbetreuung, und wir wollen auch Wahlfreiheit bei der Altenbetreuung.

Dieser Grundsatz ist bezeichnend für die Freiheitlichen. Das war immer unsere Stärke, das haben wir immer umzusetzen versucht. Ich muss an dieser Stelle sagen, auch die Opposition hat sicherlich gute Ideen. Auch dort gibt es Ansätze, über die man diskutie­ren sollte, nur verwahre ich mich gegen eines, meine geschätzten Damen und Herren: Ich verwahre mich gegen Klassenkampf und gegen Parteipolemik! Ich glaube, dazu ist dieses Thema zu wichtig. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Nehmen wir nur das Beispiel der Altenbetreuung. Wir in Kärnten – ich komme aus Kärnten und darf das sagen – haben zumindest erreicht, dass wir auch einmal einen Schritt weggegangen sind von zentralen Altersheimen. Wir bauen dezentrale Alters­heime. Wir versuchen, in den Regionen draußen Heime für die alten Leute zu bauen, weil es wichtig ist, weil es, glaube ich, sehr bedeutend ist, dass die ältere Generation nicht zwingend entwurzelt wird. Es ist sehr wichtig, dass die Menschen dort alt werden können, wo es ihnen am besten ermöglicht wird. Das ist im Idealfall natürlich das heimatliche Haus, die heimatliche Wohnung. Wenn das nicht möglich ist, dann ist der zweite Schritt ein Altersheim in der Nähe ihrer Umgebung, wo dann die Verwandten jeden Tag hinfahren können, wo der Kontakt zur Familie erhalten bleibt und wo man zumindest gewisse Grundlagen schafft.

Ich kann mich erinnern: Ich war zum 100. Geburtstag einer Klagenfurterin eingeladen –gemeinsam mit dem Landeshauptmann –, und diese Frau hat uns eine Geschichte erzählt. – Ich glaube, es sollte eine Minute Zeit sein, dass man sich diese Geschichte anhört. Diese Frau ist 100 Jahre alt, hat immer in einer Wohnung gelebt, war dort sehr glücklich, war auch sehr mobil, sehr aufgeschlossen, geistig unheimlich gut „drauf“. Dann hat sie einen kleinen Unfall gehabt, und die Familie hat damals gedacht, es wäre besser für sie, sie in ein Heim zu geben. – Geschätzte Damen und Herren! Diese Frau ist verfallen. Diese Frau ist geistig und auch körperlich verfallen – und das sollte uns allen zu denken geben.

Das, glaube ich, ist eine Politik, die wir verhindern sollen. Wir haben es ermöglicht, mit freiheitlicher Politik, mit Koalitionspolitik, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Menschen auch wieder zu Hause alt werden können. Diese Frau konnte wieder nach Hause zurückkommen. Sie ist auf dem Weg der Besserung, sie ist glücklich, und vor allen Dingen: Sie lebt wieder!

Wenn man hier als relativ junger Redner steht und über die ältere Generation spricht, sollte man sich auch der Verantwortung gegenüber diesen Menschen und der Tradition bewusst werden. (Zwischenrufe der Abg. Dr. Glawischnig.) Das ist ein wichtiger Bereich, und ich glaube, dazwischenreden kann man auch bei anderen Themen, Frau Dr. Glawischnig. Dieses Thema eignet sich nicht dafür. Sie schätzen die alten Leute nicht! Das ist schlecht, das sollte man nicht machen. Ich bin davon überzeugt, dass man die ältere Generation schätzen sollte. (Ironische Heiterkeit bei den Grünen.)


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