22. Hat es Verhandlungen mit den Bewerbern im Sinne eines
Verhandlungsverfahrens gegeben?
23. Welche Auftragsbestandteile wurden im August 2000
ausgeschrieben?
24. Wie lauten die Namen der Mitglieder der zuständigen
Vergabekommission?
25. Wer war Leiter der Vergabekommission?
26. Aus welchen fachlichen Gründen erfolgte der Zuschlag
an FirstInEx?
27. Waren Qualitätskriterien wie Referenzprojekte oder
Erfahrung der Mitarbeiter des Bewerbers Teil des Bewertungsschemas?
28. Wieso wurde FirstInEx in die short list aufgenommen,
obwohl die Firma zum Zeitpunkt der Ausschreibung gerade erst vier Monate
existierte und keinerlei vergleichbare Projekte abgewickelt hatte?
29. Wie viele Punkte erzielte FirstInEx, wie viele die
nächstgereihten Bieter?
30. Welche Teilleistungen wurden letztlich FirstInEx
zugeschlagen?
31. Ist der Klagenfurter Treuhänder Stephan Medwed im
Fall „YLine-Aktien/Grasser“ gegenüber den Finanzbehörden seiner Verpflichtung
zur Offenlegung des Treugebers nachgekommen?
32. Wenn nein, was wird die zuständige Behörde Ihres
Ressorts in diesem Fall der Unterlassung der Offenlegung unternehmen?
YLine
Die Sachverhaltsdarstellung, die die Finanzmarktsaufsicht
bezüglich „Missbrauch von Insiderinformationen gemäß § 48a BörseG in Aktien der
YLine Internet Business AG“ am 28. November 2003 bei der
Staatsanwaltschaft Wien eingebracht hat, fällt durch den Anzeiger eindeutig in
den sachlichen Zuständigkeitsbereich des Finanzministers und ist damit
Gegenstand der Vollziehung.
33. Die Finanzmarktaufsicht führt bezüglich eines
Verdachts auf Insiderinformation aus: „Die Spinola Stiftung besitzt ein Depot
bei der Capital Bank ... Die Stiftung wurde am 13.8.1998 von der Firma
Jura Trust AG, Vaduz, errichtet. Nähere Informationen zur Stiftung sind der FMA
nicht bekannt.“ Sind Ihnen nähere Informationen zur Jura Trust und zu ihrer
Rolle in der Causa Yline bekannt?
34. Über die Stiftung der Firma Jura Trust wurden im März
2000 10000 YLine-Aktien aus einem Depot der „Capital-Bank“ verkauft. Der
Rest von mehr als 5000 Aktien wurde auf ein Konto der IPM-Bank in Liechtenstein
verbracht. Dabei wurden zu einem Zeitpunkt, an dem nur Insidern bereits die
Zahlungsunfähigkeit von YLine bekannt war, ein Gewinn von mehr als
250 Prozent realisiert. Handelt es sich beim Errichter der Stiftung und
Eigentümer von Jura Trust um Ihren persönlichen Freund und Jachtgefährten
Michael Feichtinger?
35. Wozu musste zur Führung eines österreichischen
Aktiendepots eine Stiftung in Liechtenstein zwischengeschaltet werden?
36. Das Vorhaben wurde durch die Einbringung einer Porno-Website namens Webline, die von Ernst & Young trotz nicht vorhandenem Vermögen und einem Jahresverlust von mehr als sieben Millionen Schilling mit 31 bis 41 Millionen Schilling bewertet wurde, ermöglicht. Webline wurde dann gegen 15000 YLine-Aktien in die Firma YLine eingebracht. Nach diesem Muster wurden Firmen überbewertet, der Kurs der Aktie hoch getrieben und der Gewinn von Insidern dann kurzfristig realisiert. Ohne die bewusste Fehlbewertung durch Ernst & Young wäre diese Täuschung nicht möglich