Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 50. Sitzung / Seite 156

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Ich nenne an erster Stelle, dass wir frühzeitig erkannt haben, dass lebenslanges Ler­nen die große Herausforderung auf dem Bildungssektor ist. Das ist schon längst kein Schlagwort mehr, sondern ist zum Teil täglich erlebte Realität.

Meine Damen und Herren! Die Uni in Krems ist meines Wissens in Europa überhaupt die einzige staatliche Universität, die sich zu 100 Prozent der Weiterbildung widmet. Das ist die große Herausforderung, vor der wir heute stehen. Denn ohne Weiter­bildung, ohne lebenslanges Lernen wird es weder Arbeitsplätze noch Einkommens­chancen, noch soziale Sicherheit geben. Das ist der wirtschaftspolitische Aspekt dieser Donau-Uni. (Beifall bei der ÖVP.)

Und es ist kein Zufall, dass ein großer internationaler Konzern, die Firma Baxter, in ihrer Ansiedelungsphilosophie – wir gehen nach Krems – gemeint hat, ein Hauptargu­ment für Krems sei gewesen, dass Krems ein Bildungsstandort in diesem Land sei. Meine Damen und Herren! Das zeigt die wirtschaftspolitische Dimension dieser Ent­scheidung.

Mich freut auch ein zweites Erfolgselement: Diese Universität musste sich von Beginn an auf dem Markt bewähren, auf dem Bildungsmarkt und auf dem Markt der Wirtschaft. Und sie hat sich bewährt. Und was mich noch freut, ist, dass dieses Bewähren am Markt dazu geführt hat, dass die Donau-Uni in Krems fast 80 Prozent ihrer Einnahmen selbst erwirtschaftet, meine Damen und Herren, mit Studenten aus fast 40 Ländern der Welt.

Drittes Erfolgskriterium ist die unglaublich starke Praxisorientierung. Von Beginn an gab es dort eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Ich wage zu behaupten: In keinem anderen universitären Bereich funktioniert dieses Miteinander, diese Durchlässigkeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft so wie an der Donau-Uni in Krems. Allein die Tatsache, dass im letzten Jahr rund 1 000 externe Referenten an der Donau-Uni gelehrt haben, zeigt, wie sehr auch die Wirtschaft, die Praktiker bereit sind, an dieser Donau-Uni mitzuwirken, damit dieses lebenslange Lernen tatsächlich mit konkretem Leben erfüllt wird.

Meine Damen und Herren, lassen Sie mich noch Folgendes sagen: Der jetzige Präsi­dent, Präsident Fröhlich, mit seinem exzellenten Mitarbeiterteam hat sich nicht immer Freunde geschaffen, das weiß ich. Es gibt auch Kritiker. Aber eines muss ich sagen: Ohne Präsident Fröhlich und sein exzellentes Team, mit seiner konsequenten, offensi­ven, innovativen Vorwärtsstrategie, wäre Krems nicht jene Erfolgsstory, die sie in den letzten Jahren geworden ist. Meine Damen und Herren aus Krems! Ich bedanke mich sehr für diese Initiative. (Beifall bei der ÖVP.)

Zum Abschluss möchte ich eines sagen: Mit dieser Donau-Uni ist eine Vision Wirklich­keit geworden. Es wurde bewiesen, dass der frühere Spruch eines früheren Bundes­kanzlers: Wenn du eine Vision hast, dann brauchst du einen Arzt!, Gott sei Dank nicht zutrifft. Du brauchst aber die politische Durchsetzungsfähigkeit, um eine Vision zur Wirklichkeit werden zu lassen. Und ich wage heute die Prognose, dass die Vision von Frau Minister Gehrer, die sie vor der Unterbrechung der Sitzung geäußert hat, dass nämlich Krems ein Zentrum der Weiterbildung in einem neuen Europa werden wird, nach der Erweiterung mit 1. Mai – ich wage die Vorhersage, bei aller nötigen Vorsicht bei Prognosen –, in den nächsten Jahren Wirklichkeit werden wird. Wir freuen uns – und ich sehe, wie meine Kollegin Anni Höllerer aus dem Bezirk Krems sich mit freut –, dass wir heute dieses Gesetz beschließen können. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der Freiheitlichen.)

18.37

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Kuntzl. Redezeit: 6 Minuten. – Bitte.

 


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