Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 50. Sitzung / Seite 166

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Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Hütl. – Bitte.

 


19.04

Abgeordneter Dipl.-Ing. Günther Hütl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Über das neue Gesetz wurde nun schon sehr ausführlich berichtet, und ich als Niederösterreicher freue mich natürlich auch darüber. Ich möchte nun aber einen besonders interessanten Aspekt behandeln, nämlich die Weiterbil­dungsforschung. Diese Universität hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, die akademische Weiterbildung selbst zum Gegenstand ihrer Forschung zu machen. Die Weiterbildungsforschung ist noch eine sehr junge Sparte. Die interdisziplinäre Plattform dazu wurde an der Donau-Uni erst im Jahr 2002 gegründet, um das systematische, strukturierte und fachübergreifende Forschen über wissenschaftliche Weiterbildung zu fördern.

Eine vordringliche Aufgabe fällt in den Bereich der Teilnehmerforschung. Dabei geht es darum, mehr über den neuen Typus des Weiterbildungsstudierenden zu erfahren, den so genannten „non traditional students“. Welcher Typus sind nun diese „non traditional students“, die an der Uni Krems studieren? Und: Wodurch unterscheiden sie sich von den traditionellen Studierenden?

Sie besuchen diese Studienangebote berufsbegleitend und in Form von Teilzeit. Sie verfügen über eine längere Berufserfahrung. Sie weisen eine große Heterogenität hin­sichtlich eines vorangegangenen Studiums auf, und der Weg zur Uni verläuft weniger linear als bei normal Studierenden. Die Lebensbiographie schaut anders aus.

Mit einem Wort: Die dort Studierenden weisen eine hohe Weiterbildungsaktivität auf, haben eine besondere Lebenssituation und verkörpern vorbildlich das Konzept des lebenslangen Lernens. Und, wie Kollege Stummvoll schon gesagt hat: Die Zahlen sprechen für sich. Im Wintersemester gab es 2 800 Studierende aus 40 Ländern, und 4 000 Absolventen haben schon abgeschlossen.

Eines der vordringlichsten Forschungsprogramme dieser Forschungsplattform ist daher die Teilnehmerforschung. Einige weitere wichtige Projekte sind auch lebenslanges Lernen, Qualität, Kooperation und Vernetzung.

Bei der Weiterbildungsforschung wird vor allem der empirischen Erforschung von Sichtweisen und Bildungsauffassung der Studierenden großes Augenmerk geschenkt. Es geht um Motive, Berufserfahrungen, Weiterbildungsorientierungen, Barrieren, Ar­beits- und Lebenssituation, Weiterbildung, Doppelbelastung durch Beruf und Familie, Berufserfahrung.

Von großem Interesse sind natürlich auch die Beweggründe, an der Donau-Uni zu stu­dieren. Es gibt auch eine Studie darüber, und ich möchte nun die wichtigsten Beweg­gründe anführen.

Im Vordergrund stehen Fachwissen, Interesse am Fachgebiet, und danach kommt schon die persönliche Weiterbildung, gefolgt vom Erfahren von Neuem und Karriere­chancen. Kaum Einfluss auf die Beweggründe haben die Angst vor Jobverlust oder Arbeitslosigkeit.

Auch die Qualität ist Teil der Weiterbildungsforschung, so wie auch lebenslanges Ler­nen, Kooperation und Vernetzung. Ich möchte an dieser Stelle auch Herrn Dr. Wolf­gang Jütte von der Weiterbildungsforschung für die vielen Informationen danken.

Zum Abschluss möchte ich noch einige Thesen zur Förderung der Weiterbildungs­forschung anmerken.

 


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