Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 50. Sitzung / Seite 167

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Wissenschaftliche Weiterbildung nimmt ständig an Bedeutung zu. Das bedeutet auch die stetige empirische Auseinandersetzung damit.

Wir verfügen über zahlreiche, jedoch inselartige Forschungskenntnisse. Das heißt, wir müssen Ressourcen bündeln, um daraus Forschungsstrategien entwickeln zu können.

Es ist notwendig, trotz unterschiedlicher Forschungszugänge eine Prioritätensetzung vordringlicher Forschungsfragen vorzunehmen.

Wichtig ist auch die Vernetzung von singulären Forschungsvorhaben zu komplexen Verbünden, um Synergien zu nutzen.

Für die Etablierung wissenschaftlicher Weiterbildung als Forschungsfeld wird die For­mierung fachlicher Communities immer wichtiger, wo sich Fachleute aus Unis und Wei­terbildung hinsichtlich ihrer Verfahrensweisen und Erkenntnisse verständigen können.

Ich gratuliere der Donau-Uni jedenfalls zu dieser interdisziplinären Plattform für Weiter­bildungsforschung. Ich bin überzeugt, dass die Auseinandersetzung mit den eigenen Weiterbildungsprozessen zur Sicherung der Qualität ihrer Bildungsarbeit und somit zur Qualität der Donau-Uni beitragen wird.

Und frei nach Brader möchte ich sagen: „Schauen Sie sich das an!“ Sie haben auch nächste Woche die Möglichkeit, die Messe „BeSt“ zu besuchen: Beruf, Studium und Weiterbildung. Diese Messe findet von Donnerstag bis Sonntag in der Wiener Stadt­halle statt. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

19.08

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Rada. – Bitte.

 


19.09

Abgeordneter Dr. Robert Rada (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staats­sekretär! Hohes Haus! Wir diskutieren heute die Donau-Universität schon über Gebühr. Mittendrin wurde die Diskussion unterbrochen, aber ich erinnere mich zurück an das, was es alles seit dem frühen Nachmittag an Diskussionsbeiträgen gegeben hat.

Es gibt also eine grundsätzliche Befürwortung dieser Institution. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie schwierig die Geburtsstunde gewesen ist, wie schwierig es war, in Niederösterreich eine solche universitäre Einrichtung zu schaffen, und beklage auch als Vertreter Niederösterreichs, dass die Donau-Universität, auch wenn sie noch so hoch gelobt wird, keine Voll-Universität ist. Dazu fehlen noch sehr, sehr viele Schritte, auch wenn in diesem Bereich einiges geschehen ist.

Ich wundere mich schon über die Aussagen der Abgeordneten Bleckmann, die da gelautet haben, das kann doch kein edukativer Sinn sein, wenn man Geld für Bildungs­einrichtungen hergibt. Ich frage mich: Wer soll denn die Bildung sonst finanzieren? Bildung ist Aufgabe des Staates, Bildung ist Aufgabe für uns alle, und es kann doch nicht so sein, dass man sagt: Wer es sich leisten kann, der möge dort hingehen. Das kann es doch nicht wirklich sein!

Wenn das Bundesland Niederösterreich – und es war heute schon davon die Rede, dass die Donau-Universität irgendwann „Ludwigs-Universität“ vielleicht auch „Erwins-Universität“ heißen wird – sehr viel Geld investiert, dann begrüße ich das durchaus.

Gleichzeitig hat der Bund die Investitionen zurückgenommen, und es kann wirklich nicht so sein, dass die Bundesländer alles, was den Bildungssektor betrifft, finanzieren müssen. Niederösterreich wird es sich aber vielleicht leisten können. Trotz alledem ist diese Universität immer noch keine Voll-Universität. Und bei all den Lobeshymnen, die wir heute von unseren niederösterreichischen Abgeordneten gehört haben, muss eines auch gesagt werden: Ziel muss es sein, Krems nicht bloß als eine Weiterbildungs-


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