der Forschung, in der Wissenschaft. Österreich hat, so wie unsere Nachbarstaaten, ein ganz hervorragendes Bildungssystem – auch wenn in manchen Universitäten leider Torten geworfen werden, was sicher nicht dazu beiträgt, unser Image im nationalen und internationalen Konnex zu beflügeln.
Was jetzt CEEPUS betrifft und die Fragen: Was steckt dahinter? Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen?, so möchte ich zwei Beispiele herausgreifen. Es hat zum Beispiel die Technische Universität Wien die Kooperation mit einer kleinen Universität in Bulgarien gesucht. Diese beiden Universitäten haben sich zusammengeschlossen, um im Wasser- und Straßenbau ein Joint-Study-Projekt aufzubauen, wobei die Studierenden dann ein Doppeldiplom erhalten. Der Auslöser für diese gemeinsame Studienrichtung waren die österreichische und die deutsche Wirtschaft, die nämlich auf das österreichische Ausbildungsniveau ganz großen Wert legt.
Ich habe kurz mit dem Vizerektor für die Lehre, Professor Kaiser, gesprochen, um auch zu hören: Wie funktioniert das in der Praxis? Wie zufrieden ist die Universität und für wie sinnvoll erachtet sie das? – Dies auch zum Thema Evaluierung. – Professor Kaiser konnte mir bestätigen: Es ist ein ganz hervorragendes Programm, und es wird sehr stark in Anspruch genommen.
Ein anderes Beispiel nennt sich Netzwerk H-19. Das ist ein Zusammenschluss von verschiedenen veterinärmedizinischen Universitäten und Fakultäten. Da geht es um das Thema Bündelung von Ressourcen. Zum Beispiel hat die Vetmed in Wien nicht genügend große Operationsräume für große Tiere, und da konnte Abhilfe geschaffen werden in einer Kooperation mit der Slowakei, die diese Räume an ihrer Uni hat und den heimischen Studenten anbieten kann.
Sie sehen, das sind ganz praktische Beispiele, die zwar jetzt noch nicht in großem Umfang umgesetzt werden können, dennoch aber bereits im Kleinen von großen Erfolgen gekennzeichnet sind. Alle Beteiligten sprechen sich dafür aus, diese Projekte fortzuführen. Auch wir denken, dass es für die Schaffung eines europäischen Hochschulraumes notwendig ist, diese Projekte – auch wenn sie in einem kleineren Umfang stattfinden – zu unterstützen. Wir sind daher froh darüber, dass sich zu diesem Punkt alle Fraktionen geeinigt haben. (Beifall bei der ÖVP.)
19.44
Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Krainer. Redezeit: 6 Minuten. – Bitte.
19.44
Abgeordneter Kai Jan
Krainer (SPÖ): Herr Präsident!
Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Bei der Rede der Kollegin Bleckmann hat mir
der Verweis auf die vergangenen 30 Jahre gefehlt, aber das hängt
vielleicht damit zusammen, dass sie einmal etwas Positives über die letzten
30 Jahre hätte sagen müssen – und das kommt ihr natürlich nicht über
die Lippen. (Präsident Dipl.-Ing. Prinzhorn
übernimmt den Vorsitz.)
CEEPUS ist ein erfolgreiches, ein sehr erfolgreiches Projekt – trotz aller Unkenrufe, die es bei der Einführung gab. Damals gab es die Befürchtung, es werden aus den osteuropäischen Ländern alle Studentinnen und Studenten nach Wien oder nach Österreich kommen wollen und keine österreichischen Studentinnen und Studenten in osteuropäischen Ländern studieren wollen und auch keine Lehrenden dort lehren wollen. Es hat sich dann, trotz dieser Unkenrufe, gezeigt, dass es nicht so war, sondern dass sich die – in der Fachsprache – „incoming“ und „outgoing“ Personen in etwa die Waage gehalten haben, was die Dauer und die Stipendienmonate betrifft, dass das Projekt in der nachfolgenden Evaluation von den Lehrenden und Studierenden sehr positiv bewertet wird und dass es rundum als sehr erfolgreich zu bezeichnen ist.