Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 50. Sitzung / Seite 178

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glaube, mit dem Gesetz, das wir hier beschließen, beschließen wir nicht etwas, was sehr unwichtig ist oder was eigentlich im Bereich der Universitäten – so wie es auch Kollege Niederwieser gesagt hat – gar nicht diskussionswürdig ist, sondern es ist etwas, bei dem wir auch sehr stark an die Zukunft denken. Gerade im Zusammenhang mit der bevorstehenden Osterweiterung ist es für uns Österreicher, die wir doch im Herzen des neuen Europas liegen und so die Brücke zu den ehemaligen Oststaaten sein wollen, glaube ich, sehr wichtig, dass wir diese Brücken auch im universitären Bereich schlagen und dass wir die Möglichkeiten einer Ausbildung, sowohl für Studie­rende als auch für Unterrichtende, auch in Zukunft wahrnehmen.

Diese bestehen auf beiden Seiten, und deswegen denke ich, dass dieses Gesetz sehr wichtig ist und auch mit Weitblick für die Zukunft beschlossen wird.

Wenn wir hören, dass es nur zirka 500 Studenten und Unterrichtende sind, die zurzeit jährlich diesen Austausch wagen, dann sollten wir auch unter Berücksichtigung der Wirtschaftszahlen, die deutlich für einen sehr starken zukünftigen Wirtschaftsaspekt in den neuen Ländern sprechen, davon ausgehen, dass wir gerade im Sprachbereich und auch in verschiedenen anderen Bereichen Netzwerke bilden müssen, und diese Netz­werke müssen durch Koordination zwischen den österreichischen und den auswärtigen Instituten zustande kommen.

Ich glaube, dass die Zahlen aus den letzten Jahren darauf hinweisen, dass der Nach­holbedarf in der Ausbildung bei unseren Nachbarn ein steigender ist und dass die dorti­gen Zahlen auch für uns sehr wichtig sind. (Beifall bei der ÖVP.)

Dreieinhalb Monate an durchschnittlicher Studiendauer, das ist natürlich nicht beson­ders viel. Wenn man aber bedenkt, dass doch bei sehr vielen Lehrenden die Dauer ihrer Tätigkeit im Ausland eine kürzere ist, dann kann man davon ausgehen, dass die Studenten doch zumindest ein Semester im Ausland verbringen. Die Anerkennung die­ser Semester für ihr eigenes Studium ist sicher auch in Zukunft von enormer Wichtig­keit.

Die Sprachbarriere, die zwischen uns und vielen unserer osteuropäischen Nachbarn besteht, ist sicherlich ein Problem. Dieses kann aber nur überwunden werden, wenn es auch in den nächsten Jahren zu einem gegenseitigen Austausch kommt. Ich freue mich, dass auch Kollegin Felzmann das Beispiel der Kooperation der Veterinärmedizi­nischen Universität Wien mit der Slowakei angesprochen hat. Gerade auch in meinem Bereich besteht eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Unterrichtenden in der Slowakei, und ich sehe, dass dort das Bemühen vorhanden ist, auch in Zukunft eine weitere Öffnung zu vollziehen.

Als Tourismussprecher der ÖVP möchte ich natürlich am Schluss auch noch den Tourismus in die Waagschale werfen. Ich glaube, dass in der Zukunft ein boomender Tourismus in unseren Nachbarstaaten zu erwarten ist und dass wir sicherlich einen Nachholbedarf auch im Bereich der Gästebetreuung, gerade was die Sprache angeht, haben. Das heißt, auch unsere Tourismusfachleute, auch unsere Tourismusstudieren­den müssen in Zukunft vermehrt auf den osteuropäischen Gast eingehen können, und dazu gehört auch eine bessere Ausbildung. Ich meine, auch ein Austausch in diesem Bereich ist für uns alle für die Zukunft sehr wichtig. (Beifall bei der ÖVP.)

CEEPUS II schafft einen besseren europäischen Hochschulraum. Mit der Zurverfü­gungstellung von zirka 1 Million € werden wir einen Anreiz dafür schaffen, dass Stu­denten das Wagnis eingehen, zumindest einen Monat auch im osteuropäischen Raum zu verbringen, und damit die Brücken nach Osteuropa und in ein vereintes Europa schlagen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheit­lichen.)

 


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