Tranche 2 getroffen hat, nur über ein
Phantom entscheiden konnte, weil es bis zum heutigen Tag keinen einzigen
Eurofighter der Tranche 2 gibt.
Der Wahrnehmungsbericht des
Rechnungshofes, III-72 d.B. vom 9. März 2004, betreffend
Luftraumüberwachungsflugzeuge: Typenentscheidung, Gegengeschäfte, bestätigt
die SPÖ-Kritik voll inhaltlich.
Rechnungshofpräsident Fiedler
kritisierte in diesem Zusammenhang öffentlich die Mängel im Procedere der
Entscheidung. Er bezog sich konkret darauf, dass die im Ministerrat genannten
Zahlen für den Anschaffungspreis nicht ausschlaggebend für die Entscheidung
gewesen sind. Er verwies darauf, dass weitere Defizite oder Mängel im
Rechnungshof-Bericht enthalten sind.
Der Rechnungshof merkte in seinem
Bericht sowohl Zweifel als auch Bedenken an
den nicht nachvollziehbaren
Bewertungskriterien,
dem Entscheidungsprozess,
dem angegebenen Gesamtpreis im
Ministerrat,
der Leistungsfähigkeit sowie
der Beurteilung der Gegengeschäfte
an.
Nachdem dem Rechnungshof keine
Erprobungsergebnisse über den Eurofighter vorlagen, äußerte der Rechnungshof
grundsätzliche Zweifel und Bedenken, ob die Eurofighter-Kampfflugzeuge
überhaupt den vertraglichen Bestimmungen entsprechen. Insbesondere zweifelt
der Rechnungshof
den Liefertermin (wäre nochmals vertraglich
abzusichern)
die Zuverlässigkeit der technischen
Komponenten (auch der Bewaffnung !!!)
die volle Einsatzfähigkeit (Probeflüge
sind unbedingt notwendig !!!)
die Zukunftsfähigkeit u.a. als
„Luftaufklärer“ (fehlende Ausrüstung !!!) sowie
die angeblichen Betriebskosten
an.
Mit jedem neuen Detail zum
Eurofighter-Beschaffungsvorgang wird das Ausmaß des Debakels deutlicher.
Zuerst wurde mit aller Kraft die
Entscheidung für das teuerste Kampfflugzeug durchgedrückt, obwohl bekannt war,
dass das Flugzeug zum vereinbarten Zeitraum nicht lieferbar ist.
Dann ist der Bevölkerung mehr als ein
Jahr vorgegaukelt worden, dass der Wartungsvertrag für die Saab-Draken,
zumindest bis 2005, demnächst unter Dach und Fach ist. Zu guter Letzt wurde der
Bevölkerung mit der Variante, neue Eurofighter von anderen Luftwaffen ab 2005
"auszuborgen", Sand in die Augen gestreut.
Es erscheint beinahe wie ein
Faschingsscherz, dass nun Minister Platter jene Northrop F-5 / Tiger-
Flugzeuge, die 1985 auf Grund der schwächeren Leistung gegenüber dem Draken
ausgeschieden wurden, 20 Jahre später um 75 Mio. Euro in den Dienst des
Österreichischen Bundesheeres stellt.
Durch die aufgezählten Argumente wird
mehr denn je bestätigt, dass der Eurofighter-Ankauf die teuerste
Fehlentscheidung der Zweiten Republik ist.