Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 54. Sitzung / Seite 20

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Lassen Sie mich nun zum Rechnungshofbericht Stellung nehmen: Erstens: Der An­bieter von Eurofighter ist, wie bereits erwähnt, Bestbieter. Zweitens: Es gibt keine An­zeichen für irgendwelche Manipulationen und Geschenkannahme während des Verfah­rens. Drittens: Der Zuschlag für den Eurofighter ist rechtlich absolut korrekt. Viertens: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meines Ressorts haben eine hervorragende Arbeit geleistet. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Fünftens: Bei Beschaffungsvorgängen des Verteidigungsministeriums werden in Zu­kunft Anregungen und Kritikpunkte des Rechnungshofes berücksichtigt. Ich bin be­kannt dafür, gegenüber Kritik offen zu sein und Konstruktives in mein politisches Den­ken aufzunehmen.

Wie schaut die Übergangslösung F-5 aus? Mir waren drei Vorgaben ganz besonders wichtig: zum Ersten die Sicherheit der Piloten, zum Zweiten eine lückenlose Luftraum­überwachung und zum Dritten, dass diese Lösung finanziell tragbar und verantwortbar ist.

Mit dem F-5 der Schweizer Luftwaffe sind all diese Punkte erfüllt. Im Gegensatz zum Draken haben unsere Piloten mit dem F-5 einen sicheren Jet zur Verfügung, der in über 20 Staaten voll im Einsatz ist. Schon ab dem heurigen Sommer werden F-5 Flug­zeuge unseren Luftraum lückenlos sichern, und wir sparen dabei, ob man das hören will oder nicht, 35 Millionen €.

Die F-5 kosten insgesamt 75 Millionen € inklusive Betriebskosten. Mit dem Wartungs­vertrag und den Betriebskosten hätten wir sonst 110 Millionen € aufwenden müssen. Der Steuerzahler muss also 35 Millionen € weniger für diese Lösung zahlen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Christian Ortner schreibt in einem Kommen­tar in der „Presse“ Folgendes – ich zitiere –:

„Wie man gleichzeitig keine neuen Abfangjäger kauft (...), keine Überwachung unseres Luftraums durch fremde Militärs will (...) – und gleichzeitig verhindert, dass irgendwer in diesem Luftraum irgendeinen gröberen Unfug anstellt, das wird uns Josef Cap am Dienstag im Nationalrat sicherlich eloquent darlegen ...“

Herr Dr. Gusenbauer, Sie haben es versucht, und Sie sind einmal mehr kläglich daran gescheitert, dass Sie nicht erklären können, dass es keine Alternative zur Luftraum­überwachung gibt. Ich bin gespannt darauf, was Klubobmann Cap sagen wird. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Sie und die Damen und Herren der SPÖ gefährden mit Ihrer Polemik und Argumen­tation die Sicherheit unserer österreichischen Bevölkerung. (Abg. Dr. Matznetter: Das stimmt doch überhaupt nicht!) Sie und die SPÖ setzen die Sicherheit des österreichi­schen Luftraums aufs Spiel. Sie und die SPÖ rechnen in verantwortungsloser Weise die Notwendigkeit einer militärischen Verteidigung gegen die soziale Sicherheit auf. Dazu sage ich ein entschiedenes und ein unmissverständliches Nein. Mit mir nicht, sehr geehrter Herr Abgeordneter Dr. Gusenbauer! (Beifall bei der ÖVP und den Frei­heitlichen.) Mit der ÖVP, mit der FPÖ in der Bundesregierung, im Nationalrat nicht, sehr geehrter Herr Dr. Gusenbauer.

Sehr geehrte Damen und Herren! Seit letzter Woche wissen wir: Der Terror ist in Eu­ropa. Seine dramatischen Auswirkungen führen uns schmerzlich vor Augen, wie ver­letzbar unsere Gesellschaft ist. Unser aller Bedauern und unsere aufrichtige Trauer gilt den Opfern der Anschläge und ihren Angehörigen. Terror macht Angst und ist feige. Ich will als Bundesminister für Landesverteidigung Angst nehmen und Sicherheit ge­ben.

 


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