Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 54. Sitzung / Seite 21

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Ich bin gemeinsam mit dem Bundeskanzler, mit dem Innenminister, mit dem Vize­kanzler rund um die Uhr dabei, Risken für Österreich dank umfassender Maßnahmen zu minimieren. Ich sage in diesem Zusammenhang aber auch, wie alle Militärexperten, dass die größte Bedrohung von der Luft ausgeht. Es gibt also keine Alternative zu einer aktiven Luftraumüberwachung. Wer für Österreich ist, ist für bestmögliche Sicher­heit auch in der Luft. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Mich würde interessieren, ob sich die Spitzen der SPÖ wirklich ehrliche Gedanken über dieses sensible Thema machen. Ich sage deshalb „ehrlich“, weil es einfach billig ist, politisches Kleingeld auf dem Rücken der Luft­raumüberwachung zu wechseln. Ich sage deshalb „ehrlich“, weil Stimmenfang nicht das Abgehen von der Verantwortung einer staatstragenden Partei bedeuten darf.

Außerdem frage ich mich – und es würde mich interessieren –, ob die SPÖ über die Organisation künftiger Großveranstaltungen in Österreich reflektiert hat. In Europa, ja weltweit gibt es seit dem 11. September 2001 keine Großveranstaltung ohne lücken­lose Luftraumüberwachung. Die ÖVP und die FPÖ garantieren mit einem Ja zur ak­tiven Luftraumüberwachung die österreichische EU-Präsidentschaft im Jahre 2006. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Die ÖVP und die FPÖ garantieren mit einem Ja zur Luftraumüberwachung die Fußball-Europameisterschaft im Jahre 2008 in der Schweiz und in Österreich. (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren von der SPÖ! Herr Gusenbauer! Herr Cap! Wollen Sie auf all das verzichten? – Sie fordern einen Stopp des Ankaufs der Eurofighter, Sie fordern einen Stopp der Übergangslösung mit dem F-5. (Abg. Dr. Matznetter: Richtig! Ja!) Meine Damen und Herren! Ich möchte Ihnen ins politische Stammbuch schreiben: Nicht mit mir! Ich bin als Bundesminister für Landesverteidigung für mehr und nicht für weniger Sicherheit. Ich bin als Bundesminister für Landesverteidigung für Sicher­heit auf dem Boden und in der Luft. (Abg. Schieder: Anfragebeantwortung!)

Meine Damen und Herren! Ich komme sofort zur Anfragebeantwortung. (Abg. Schie­der: Zeit ist es!) Zur Erinnerung an Ihr offensichtlich schlechtes parteipolitisches Ge­dächtnis halte ich Ihnen Folgendes vor (Abg. Schieder: Beantworten Sie lieber die Fragen richtig!): Die SPÖ war im Jahre 1985, 1996 und 2000 für Abfangjäger. Ich lade Sie herzlich ein, auch heute noch zu Ihrem Bekenntnis von damals zu stehen. Ohne Luftraumüberwachung, ohne Abfangjäger ist das alles militärpolitischer Unsinn.

Ich fasse zusammen: Sicherheit hat seinen Preis. (Rufe bei der SPÖ: „ihren“!) Für diese Sicherheit tritt die Bundesregierung unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel ein. Der Eurofighter trägt zu unserer Sicherheit in der Luft bei und ist laut Rechnungshof Best­bieter. Für die Phase des Übergangs vom Draken zum Eurofighter wird mit dem F-5 die bestmögliche Variante im Einsatz stehen, denn die Sicherheit der Bevölkerung, meine Damen und Herren, ist mir unendlich wichtig. (Beifall bei der ÖVP und bei Ab­geordneten der Freiheitlichen.)

Nun komme ich zur Anfragebeantwortung.

Zur Frage 1:

Ob bei den Herstellernationen bereits Entscheidungen gefallen sind, Eurofighter-Flug­zeuge der zweiten Tranche anzuschaffen beziehungsweise mit welcher Ausstattung und zu welchem Kaufpreis diese Flugzeuge produziert werden, ist eine Frage, die Be­schaffungsvorgänge fremder Staaten betrifft. Dies stellt keinen Gegenstand der Vollzie­hung des Bundesministeriums für Landesverteidigung dar und unterliegt damit nicht dem parlamentarischen Interpellationsrecht. (Abg. Öllinger: Schwach!)

 


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