Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 55. Sitzung / Seite 169

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Ich darf bitten, dass sich jene Damen und Herren, die diesem Fristsetzungsantrag zu­stimmen, von den Sitzen erheben. (Abg. Silhavy: Was ist, Kollege Walch?) – Der An­trag hat keine Mehrheit gefunden.

Damit ist diese Debatte geschlossen.

Fortsetzung der Tagesordnung

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Wir kehren zurück zur Verhandlung über die Tagesord­nungspunkte 4 und 5.

Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Freund. Ich sehe, die freiwillige Redezeitbe­schränkung wird mit 4 Minuten vorgeschlagen. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


17.44

Abgeordneter Karl Freund (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Wir kommen von der Schwarzarbeitsdebatte wieder zurück zur Grundversorgungsvereinbarung. Dieser unserer Bundesregierung ist mit dieser Grundversorgungsvereinbarung die Lösung eines großen Problems gelungen, und zwar mit der Artikel-15a-Vereinbarung im Zusammenhang mit den Asylwerbern zwischen Bund und Ländern, die die Betreuung von Asylwerbern regelt.

Dieser große Wurf ermöglicht es uns, den hilfs- und schutzbedürftigen Menschen eine gesicherte Grundversorgung anzubieten. Meine ÖVP-Kollegen haben bereits darauf hingewiesen. Ich danke unserem Bundesminister Ernst Strasser, dem mit dieser Ver­einbarung zwischen Bund und Ländern über gemeinsame Maßnahmen zur vorüber­gehenden Grundversorgung für hilfs- und schutzbedürftige Fremde in Österreich diese Regelung gelungen ist.

Es muss eine gute Regelung sein, denn die SPÖ hat bereits angekündigt, dass sie hier zustimmen wird. Seit über zehn Jahren wird versucht, hier eine Einigung herbeizufüh­ren, aber keinem Bundesminister, keinem Innenminister vor Strasser ist es gelungen, dies zustande zu bringen.

Mit dieser Artikel-15a-Vereinbarung wurde eine sehr humanitäre Lösung erzielt, die es verdient, auch als solche hervorgehoben zu werden. Seit 1999 wird die Zahl der Bun­desbetreuungsplätze von 2 000 auf über 10 000 erhöht. Trotzdem werden verschie­dentlich dem Herrn Bundesminister und auch der Regierung von der Opposition Vor­würfe gemacht, als wären sie Menschenverächter und fremdenfeindlich.

Die Aufgabe des Bundes soll künftig die Erstaufnahme der Asylwerber sein. Die Füh­rung von Bundeseinrichtungen erfolgt im Einvernehmen mit den betroffenen Ländern. Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Auch die so genannte Koordinationsstelle wird eingerichtet. Aufgabe der Länder wird die Versorgung der zugewiesenen Asyl­werber und die Entscheidung über die Aufnahme beziehungsweise die Entlassung der Fremden sein.

Wie wir in jüngster Vergangenheit gesehen haben, ist es oft sehr schwer, Quartiere für Asylwerber zu finden. Die Bevölkerung ist häufig sehr voreingenommen und fürchtet um ihre Sicherheit. Ich selbst habe in meinem Wahlkreis eine Gemeinde, wo Asyl­werber in ehemaligen Ferienwohnungen untergebracht werden. Neben den Bedenken um die Sicherheit der Menschen fürchtet man auch einen Rückgang im Bereich des Tourismus.

Um dieser Ablehnung entgegenzuwirken, wurden auch in diesem Bereich einige Neue­rungen beschlossen. Zwischen den Betreuungseinrichtungen und den Gemeinden soll ein Informations-, Krisen- und Konfliktmanagement eingerichtet werden. Die Zahl der


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