Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 55. Sitzung / Seite 176

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§ 7 des Bundesbetreuungsgesetzes in der neuen Fassung ermöglicht Asylwerbern drei Monate nach Einbringung eines Asylantrages die Ausübung einer Beschäftigung nach den Bestimmungen des Ausländerbeschäftigungsgesetzes. Sie sind daher als im Inland verfügbares Arbeitskräftepotenzial im Sinne des § 5 Ausländerbeschäftigungs­gesetz zu qualifizieren, das Vorrang vor der Beschäftigung von Saisoniers hat.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher nachstehenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit und der Bundesminister für Inneres wer­den aufgefordert:

AsylwerberInnen, die in Österreich leben, neu hinzuziehende Saisoniers im Zuge der Ersatzkraftstellungsverfahren den Vorzug zu geben, um damit das im Land vorhan­dene Arbeitskräftepotential zu nutzen,

den Wissens-, Ausbildungs- und Berufsstand der jeweiligen AsylwerberInnen zu erfas­sen, um ihnen gegebenenfalls anstelle von Saisoniers Arbeitsplätze anbieten zu kön­nen,

AsylwerberInnen AMS-Schulungsmaßnahmen zukommen zu lassen, um wiederum das Arbeitskräftepotential besser nützen zu können.

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Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Gaál. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. Auch alle nachfolgenden Redezeitbeschränkungen sind freiwillige. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


18.07

Abgeordneter Anton Gaál (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Es ist heute schon sehr viel Richtiges gesagt worden. Ich möchte mich dem anschließen, erlaube mir aber doch, auf die Ausführungen des Kollegen Ellmauer und vor allem auch des Kollegen Kößl einzugehen, die gemeint haben, es habe schon sehr viele Versuche gegeben, aber niemand habe etwas zu­sammengebracht und schon gar nicht sozialdemokratische Bundesminister.

Das hat etwas für sich, aber, Kollege Ellmauer, wissen Sie auch, warum? – Weil sich ÖVP-Landeshauptleute immer wieder dagegen ausgesprochen haben, und jetzt hat sich eben Ihr Parteifreund Dr. Strasser durchgesetzt. Er hat sich behaupten können, und das ist für mich wieder einmal der Beweis dafür, dass Sie auch im Bereich der Sicherheitspolitik vor allem parteipolitische Überlegungen in den Vordergrund stellen. Diesmal war es nicht notwendig und erforderlich. Ich will hier die Verdienste des Ministers und der Beamten nicht schmälern, aber dem ist so.

Die Landeshauptleute von der ÖVP waren immer dagegen, wenn es Überlegungen zu Fremden und Flüchtlingen im Zusammenhang mit diesen 15a-Vereinbarungen gege­ben hat. (Zwischenruf des Abg. Ellmauer.) Herr Bundesminister! Umso mehr findet diese 15a-Vereinbarung unsere Zustimmung. Uns geht es auch darum, dass man die bisher an sich sehr unbefriedigende Situation wieder in den Griff bekommt und dass in Hinkunft die Versorgung von hilfsbedürftigen und schutzbedürftigen Fremden in Öster­reich sichergestellt wird.

 


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