zu reden haben. Ich hoffe, dass Ihre Sorge auch dann noch vorhanden ist, wenn es um diese Sache geht. (Beifall bei der ÖVP.)
Auch zum Hauptthema eine Anmerkung. Wir
haben natürlich eine ungeheuer große Herausforderung vor uns: Die GAP-Reform
bringt einen kompletten Systemwechsel mit sich, und das ist natürlich nicht
ganz einfach. Wir haben auch die Osterweiterung vor uns. Ich bin überzeugt
davon, wir werden auch das schaffen; wir haben ja bereits viele große
Herausforderungen geschafft, nur: Es stört mich einiges an der Art und Weise,
wie diese Debatte geführt wird. Was ist das Ziel? – Ziel muss es sein,
fitte, zukunftsfähige Betriebe zu haben, die am Markt bestehen und von denen
Familien leben können. Aber was diskutieren wir hier? – Wir führen hier
keine Zukunftsdebatte darüber, wie sich diese Betriebe entwickeln sollen,
sondern wir führen Verteilungsdebatten. Damit ist jedoch die Zukunft nicht
gewinnbar! Groß-und-Klein-Debatten bringen nichts, auch eine Sozialdebatte
nicht. Wir wollen hier keine Sozialdebatte, sondern eine Wirtschaftsdebatte
führen! (Abg. Gradwohl: Aber dann führen wir sie doch!)
Herr Kollege Pirklhuber, ich möchte Folgendes sagen, weil Sie von der Flächenprämie geredet haben: Ich denke immer sehr mit bei dem, was Sie sagen, ich möchte das nicht abwertend sagen, aber wenn Sie das Wort „Flächenprämie“ in den Mund nehmen, dann sind Sie gedanklich schon sehr rasch nahe wieder bei der Gießkanne. Wir brauchen keine Gießkannenpolitik, sondern eine Zukunftspolitik für Betriebe! Das heißt, wir brauchen eine Bildungsdebatte, wir brauchen eine Managementdebatte, wir brauchen Investitionsdebatten, weil das eben Fragen sind, an denen sich entscheidet, wie Betriebe in die Zukunft geführt werden.
Wenn wir schon über Groß und Klein
debattieren, dann müssen wir sagen: Schauen wir in die USA (Abg. Dr. Pirklhuber: ... Kleinbetriebe!),
schauen wir nach Kanada, schauen wir nach Südamerika (Zwischenruf der Abg. Rest-Hinterseer),
schauen wir nach Neuseeland, schauen wir nach Australien, und schauen wir auch
nach Europa! Das ist ja lachhaft, wenn wir von Österreich aus eine
Klein-Groß-Debatte führen, auch in Europa! (Abg.
Gradwohl: Es geht um unsere
Familienbetriebe! – Abg. Dr. Pirklhuber:
... Bergbauernbetriebe!) Wir haben in Österreich die
ausgeprägteste kleinbetriebliche Struktur von ganz Europa. Wir liegen damit
hinter Portugal und hinter Griechenland – Sie wissen schon: eine Kuh, zwei
Ziegen, drei Olivenbäume. (Abg. Dr. Pirklhuber: ... nicht Agrarpolitik
für die USA machen, oder?)
Ganz Europa hat heute schon stärkere, größere Strukturen als wir in Österreich! – Nur damit wir sehen, wo wir uns bewegen. Diese Debatte zwischen Groß und Klein in Österreich zu führen, ist doch geradezu lachhaft.
Ein Allerletztes: Wir haben in Kürze –
oder eigentlich laufend – das Tierschutzgesetz auf der Tagesordnung. Sie
sagen immer, Sie möchten die Kleinen schützen und stützen. Da sind wir sehr
dafür, da treffen wir uns sehr genau. (Abg.
Grillitsch – in Richtung
SPÖ –: Ihr habt gesagt, ihr wollt es nicht!)
Daher sage ich eines, was diese Debatten
um das Tierschutzgesetz betrifft: Seien Sie sich bitte dessen bewusst: Wenn wir
bei diesem Tierschutzgesetz nicht das richtige Maß finden, wenn wir Auflagen,
wenn wir Investitionszwänge produzieren, die von diesen Betrieben nicht erfüllt
werden können, dann werden genau die Kleinen zum Aufgeben gezwungen, weil die
Kleinen übermäßig hohe, unverhältnismäßige Investitionen nicht erwirtschaften
können. – Das möchte ich Ihnen gerne mitgeben, und darum geht es: dass
diese kleinen Betriebe in Österreich eine Zukunft haben! (Beifall bei der
ÖVP.)
21.08
Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Herr Abgeordneter Eßl. Redezeit: 3 Minuten. – Herr Kollege, Sie sind am Wort.