Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 55. Sitzung / Seite 250

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22.27

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Diese Debatte zeigt, dass es in der Abfallwirtschaft sehr wohl tagtägliche Herausforderungen gibt, aber Österreich insgesamt im europäischen Ver­gleich sehr hohe Standards aufweist und natürlich alle Länder unterschiedlich gefordert sind, die Abfallbehandlung und die Abfalldeponierung unter Dach und Fach zu bringen.

Mit dem vorliegenden Antrag wird einem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes ent­sprochen und Rechnung getragen, und es werden teilweise verfassungswidrige Be­stimmungen richtig gestellt und angepasst. Es müssen also zukünftig individuelle Krite­rien bei der Deponierung geprüft und über Bescheidverfahren Regelungen herbeige­führt werden.

Zweitens: Bestehende Vorgaben der Länder werden keinesfalls unterlaufen oder in Frage gestellt.

Drittens: Für alle Bundesländer, welche derzeit keine ausreichenden Vorbehandlungs­kapazitäten haben, werden befristete Übergangsbestimmungen eingeführt.

Es liegt also nicht immer daran, dass man in der Abfallwirtschaft von heute auf morgen optimale Lösungen hat. Ich stelle aber fest und richtig, dass es gerade die Beamten­schaft, dass es gerade Österreichs Wirtschaft, aber auch die kommunalen Einrich­tungen sind, welche in Österreich die Abfallwirtschaft geordnet, sauber und nachhaltig ablaufen lassen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Bei der vorliegenden Änderung des Abfallwirtschaftsgesetzes 2002 gibt es keine Will­kür, sondern es wird dem Prinzip der Vorsorge und Nachhaltigkeit entsprochen. Es gibt eine Ressourcennutzung. Es werden Emissionsreduktionen von Luftschadstoffen und klimarelevanten Gasen zum Gebot der Stunde erklärt und ökonomische und öko­logische Grundsätze eingehalten.

Kurz gesagt: Von diesem Gesetz profitiert die Umwelt, auch wenn die Opposition nicht mitstimmt. Offen gesagt, wir müssen noch mehr tun, wir können noch mehr tun, und diese Regierung wird das auch in Zukunft machen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

22.28

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dkfm. Dr. Bau­er. Die Gesamtredezeit Ihrer Fraktion beträgt noch 3 Minuten. – Herr Kollege, Sie sind am Wort.

 


22.29

Abgeordneter Dkfm. Dr. Hannes Bauer (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Zuerst einmal glaube ich, dass es tatsächlich eine große Aufgabe der Politik ist, eine entsprechende Entsorgungsstrategie zu fahren, und dass es wichtig ist, den anfallenden Müll so zu entsorgen, damit er keine Belastung für die Umwelt darstellt und vor allem keine Belastung für künftige Generationen entsteht.

Ich meine, dass ich als einer, der sich schon sehr lange mit diesem Problem beschäf­tigt hat, doch sagen darf, dass man eigentlich nach sieben Jahren – und es war eine Übergangsfrist von sieben Jahren beginnend 1996 – nicht überrascht sein kann, dass das Jahr 2003 einmal eintritt.

Herr Bundesminister! Das ist wahrlich keine Überraschung, und daher verstehe ich nicht, dass man nun so tut, als wäre eine rasche Sanierung notwendig, weil das so plötzlich hereingebrochen ist. Es wurde tatsächlich einiges getan, aber auch vieles versäumt. Ich möchte das ganz klar sagen. Ich persönlich neige eher der thermischen


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