Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 59. Sitzung / Seite 77

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mit 60 Mitgliedsländern und einem österreichischen Vorsitzenden. – Herzliche Gratulation! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Ich könnte jetzt noch zitieren, welche Fachleute sich positiv über diese Steuerreform geäußert haben, weil die Familien angesprochen werden, weil die Unternehmen angesprochen werden – kleine wie mittlere –, weil die normalen Einkommensbezieher angesprochen werden, mehr die kleinen und mittleren als die anderen, vor allem aber auch, weil die Alleinverdiener, die Alleinerzieher angesprochen werden und weil uns etwas gelungen ist mit dieser Steuerreform: den Wirtschafts­standort Österreich zu verbessern, die Kaufkraft zu verbessern, die Arbeitnehmer zu bedienen, die Familien zu bedienen, die Industrie- und Headquarter-Entscheidungs­träger zu bedienen. (Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen.)

Abschließend: Wir werden erreichen, dass der in Österreich begonnene Weg nach oben, die Aufwärtsentwicklung fortgesetzt wird. Gehen Sie ein Stück mit! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

12.45

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Bures. Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


12.45

Abgeordnete Doris Bures (SPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben heute einen Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschus­ses zum Ankauf der Abfangjäger eingebracht, und es ist festzustellen, dass es eine Parallelität auch zu der Diskussion, die wir jetzt führen, gibt: Die Abfangjäger werden 3 Milliarden € kosten, und damit werden völlig sinnlos 3 Milliarden € in die Luft gesetzt. Das ist die Parallelität zu dieser Steuerreform, denn auch hier werden leider 3 Milliar­den € an Steuergeld verpufft. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Neudeck: Auf wie viele Jahre finanziert? Das ist Realitätsverweigerung! – Abg. Scheibner: Auf wie viele Jahre? – Zehn Jahre! Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Jahr und zehn Jahren?)

Dieses Geld wird deshalb verpufft, weil es keine Entlastungseffekte geben wird, weil es keine Ankurbelung für die österreichische Wirtschaft geben wird und weil das, was Sie heute hier auf den Tisch legen, leider auch überhaupt keine Auswirkungen auf die Be­schäftigung haben wird, also keine Impulse für den Arbeitsmarkt gesetzt werden. Das ist die verantwortungslose Politik, die Sie betreiben: 3 Milliarden in die Luft zu setzen und zu verpuffen, ohne jeglichen Beschäftigungsimpuls! (Abg. Neudeck: Aber Ihre Rede hat Gott sei Dank auch keine Auswirkungen!)

Herr Bundeskanzler, Herr Vizekanzler, Sie sagen, das sei die größte Steuerreform der Zweiten Republik. Das ist nicht die größte Steuerreform der Zweiten Republik! (Abg. Dr. Stummvoll: Die größte Entlastung!) Wissen Sie, was wir in der Zweiten Republik haben? – Die höchste Arbeitslosigkeit haben wir in der Zweiten Republik, und um die kümmern Sie sich überhaupt nicht, weder in dieser Steuerreform noch in einer sons­tigen politischen Maßnahme! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Wir haben 284 000 Menschen, die keinen Job haben. (Abg. Neudeck: Wie viele sind es in Wien?) Wir haben 800 000 Menschen, die zumindest einmal im Jahr von Arbeits­losigkeit betroffen sind. Das heißt, jeder dritte Beschäftigte ist einmal im Jahr arbeitslos, und das haben Sie zu verantworten! Das ist die falsche Politik, die Sie machen!

Und ich sage Ihnen noch etwas, was mich besonders bestürzt: dass diese Arbeitslosig­keit auch immer weiblicher wird. Ich möchte in diesem Zusammenhang an den gestrigen „Kurier“ erinnern: Arbeitslosigkeit steigt: „Es trifft vor allem Frauen“. – Es sind


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