Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 130

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dieser Ferienkonzentration eigentlich auf uns zukommt. Wir haben darauf hingewie­sen, aber auch zu spät.

Mein Vorwurf ist natürlich schon, dass vor allem die betroffenen Bundesländer Wien und Niederösterreich durchaus auch im Sinne ihrer eigenen Ferienordnung und im Sinne der Eltern und Kinder in diesen Bundesländern das nicht rechtzeitig erkannt haben, dass sie nicht gesagt haben: Vielleicht verschieben wir doch!

Herr Kollege Mitterlehner, da möchte ich Sie korrigieren: Es wäre nicht um eine Verschiebung von einer Woche gegangen, sondern in diesem Fall nur um zwei Tage. Mit ein bisschen gemeinsamem Willen vor allem dieser Bundesländer wäre es machbar gewesen. Aber das Problem ist – das gebe ich schon zu – vielschichtig.

Aus rein pädagogischen Gründen kann man durchaus sagen: Drei Wochen, von den Weihnachtsferien bis zu Beginn der Semesterferienwoche, sind zu kurz. Aber touris­musrelevante Aspekte – sie wurden schon vom Kollegen Hoscher angesprochen – sind doch auch zu erwähnen: Ausfälle, volkswirtschaftlicher Schaden, Staus, die für alle Reisenden unzumutbar sind, vor allem aber auch für die Kinder und Eltern im Auto. Wir brauchen jetzt nur das Winterwetter einzurechnen: Es sind bei schlechten Wetter­bedingungen zusätzliche Stunden im Auto notwendig, weil man irgendwo eingeschneit ist oder im Stau steckt. Das alles muss in dem Zusammenhang gesehen werden, dass in dieser Woche sechs deutsche Bundesländer – davon die stärksten: Rheinland-Westfalen und Bayern – und die Beneluxländer gleichzeitig mit Wien und Niederöster­reich Ferien haben werden.

Es wird Probleme geben; die sind vorprogrammiert. Aber wir stehen heute hier mit diesem Antrag, um wenigstens in Zukunft all das zu verhindern. Da habe ich durchaus auch konstruktive Vorschläge, dass man in Zukunft eine bessere Koordination vor­nimmt:

Warum – und die Hotellerie wäre flexibel – muss eine Anreise von Samstag bis Sams­tag sein? Warum kann nicht am Donnerstag oder am Freitag Schulschluss sein, zum Beispiel Niederösterreich am Donnerstag, Wien am Freitag? Das wäre schon eine gewisse Entflechtung.

Eine weitere Möglichkeit wäre, Intervalle in den Ferienwochen zu schaffen. Warum muss im Turnus ein Bundesland ein Intervall haben und das andere in der nächsten Woche, wo es wiederum zu Staus kommt? Warum kann man nicht Intervalle schalten? Warum kann man nicht auch die Zeugnisverteilung von den Winterferien abkoppeln? Wer sagt, dass ich das Zeugnis bekommen muss und dann in die Ferien gehe? Es kann ja auch umgekehrt sein.

Ich glaube, hier gibt es viele interessante Diskussionsmöglichkeiten, und wir werden auch innovative Lösungen brauchen, auch unter dem Aspekt des zunehmenden Reisestroms aus den Erweiterungsländern. Die Konzentration auf drei oder vier Wochen im Winter mit den Erweiterungsländern, die auch in Österreich Winterurlaub machen, ist einfach vorgegeben.

Das heißt, wir werden hier eine rege Diskussion führen, und diese ist nicht nur öster­reichweit zu führen, sondern EU-weit – auch im Sinne der Erweiterungsländer. Deshalb sind wir sehr froh, dass dieser Antrag auch von den Sozialdemokraten mitgetragen wird. Ich glaube, da geht es um einen österreichweiten Konsens, da geht es um das Wohl unserer Kinder und um die Qualität ihrer Ferien. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

14.57

 


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