Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 131

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Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Brosz. – Herr Abgeordneter, wir haben noch ungefähr 3 Minuten bis zur Unterbrechung.

 


14.57

Abgeordneter Dieter Brosz (Grüne): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Minister! Hohes Haus! Zunächst einmal muss ich feststellen, dass zwar einige das Wort „pädagogische Argumente“ in den Mund genommen haben, aber es wundert mich dann schon, dass der Antrag im Wirtschaftsauschuss behandelt wird. Die Intention wird auch ziemlich klar: Mit pädagogischen Argumenten hat das Ganze, sage ich einmal, leider nichts zu tun gehabt.

Ich gestehe schon zu, dass es da offenbar in allen Fraktionen unterschiedliche Auf­fassungen gibt. Wenn der Kollege Hoscher betont, dass sein Antrag pädagogische Argumente enthielte, so muss ich sagen: Ich habe noch einmal versucht – und vergeblich versucht –, welche zu finden. Gleichzeitig habe ich auch den Kollegen Niederwieser in der APA nachgelesen, der gemeint hat, vier Wochen zwischen Weih­nachtsferien und Semesterferien wären sinnvoll. – Dieses Argument teile ich im Übrigen. Der Antrag, den die SPÖ im Ausschuss eingebracht hat, würde dem doch einigermaßen widersprechen. (Präsident Dr. Khol übernimmt den Vorsitz.)

Ich finde, wenn man über Ferien redet, steht in erster Linie im Vordergrund, wie ein Schuljahr gestaltet ist, was für Schülerinnen und Schüler sinnvoll ist, was auch für die Familien sinnvoll ist, und dann kann man auch darüber reden, inwiefern wirtschaftliche, touristische Argumente eine Rolle spielen sollen. (Beifall bei den Grünen.)

In diesem Zusammenhang kann man den Antrag durchaus unterstützen, da länger­fristig und besser koordiniert vorzugehen. Gleichzeitig möchte ich aber schon auf ein Problem zu sprechen kommen, das wir immer deutlicher sehen: das Problem der gesamten Regelung rund um die schulautonom bestimmten freien Tage, die mittler­weile zu Ferien, Herbstferien auf der einen Seite, Fenstertagen und Wochenendferien auf der anderen Seite ausgeweitet wurden. Dabei rückt völlig in den Hintergrund, wie es eigentlich den Familien damit geht. Wenn jemand etwa zwei oder drei Kinder hat, die in verschiedene Schulen gehen, und jedes eine völlig unterschiedliche Ferien­regelung hat, wird man erstens, wenn man von touristischen Argumenten redet, ein Problem haben, wenn man die Hälfte der Familie zu Hause lassen muss, und auf der anderen Seite, wenn man die Betreuungssituation beachtet, sehen, in welche Prob­leme Familien da kommen, die das irgendwie organisieren oder handlen müssen.

So gesehen möchten wir den Antrag, so wie er jetzt vorliegt, im Gegensatz zum Ausschuss auch unterstützen. Ich sage das noch einmal: Die Begründung war auch, dass dieser Antrag nicht im Wirtschafts-, sondern eigentlich im Unterrichtsausschuss behandelt hätte werden sollen. Die Intention, längerfristig zu koordinieren, ist begrüßenswert. Ich möchte nur noch einmal unserer Intention Ausdruck verleihen, dass wir sagen: Pädagogische Argumente wirklich zuerst – und wirtschaftliche kann man dann als Zweites noch mitnehmen! – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

15.00

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Kollege Brosz, haben Sie jetzt einen Antrag eingebracht? (Abg. Brosz verneint.)

Ich unterbreche nunmehr die Verhandlungen über Punkt 4 der Tagesordnung, damit die verlangte Behandlung eines Dringlichen Antrages gemäß der Geschäftsordnung um 15 Uhr, also jetzt, stattfinden kann.

 


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