Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 62. Sitzung / Seite 223

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ist ein sehr breites Feld und nicht nur auf Anti-Doping beschränkt. – Danke. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

20.36

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Der soeben verlesene Entschließungsantrag der Abgeordneten Lunacek, Brosz, Schasching, Kolleginnen und Kollegen ist ausrei­chend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Lunacek, Brosz, Schasching, Maier, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aktion „Play Fair at the Olympics!”, eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Ausschusses für Sportangelegenheiten über den Antrag 301/A(E) der Abgeordneten Elmar Lichtenegger, Peter Haubner, Dr. Peter Wittmann, Deiter Brosz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Vorlage eines „Anti-Doping-Gesetzes“ (482 d. B.)

Das olympische Ideal fordert Fairness im sportlichen Wettkampf. Ein klares Bekenntnis gegen den Einsatz von Dopingmitteln ist ein Teil dieses Anspruchs auf Fairness.

Fairness sollte aber auch für die vom Hochleistungssport profitierenden Sportartikel-Erzeuger gelten. Es kann nicht angehen, dass Stars wie David Beckham mit diesen Firmen millionenschwere Werbeverträge abschließen, während gleichzeitig vielen Arbeiterinnen an den Produktionsstätten in Lateinamerika, Asien oder Afrika die funda­mentalsten Arbeitsrechte, wie etwa eine gerechte Entlohnung, verweigert werden.

Die österreichische Clean Clothes-Kampagne, die nun gemeinsam mit Oxfam Interna­tional und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund die Aktion "Play Fair at the Olym­pics!" gestartet hat, hat aufgezeigt, dass die Einhaltung von Mindeststandards oft nur ein leeres Versprechen der Sportartikel-Hersteller bleibt. Soziale und ökologische Min­deststandards für Unternehmen müssen auf internationaler Ebene geregelt werden. Es muss möglich werden, Verstöße gegen internationale Vereinbarungen, wie sie zum Bei­spiel im Rahmen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO getroffen werden, zu ahn­den.

Auch die Verantwortlichen in Österreich sind aufgerufen, im Vorfeld der Olympiade gegenüber Sponsorinnen als auch gegenüber den Sportlerinnen und den Vereinen auf diese Zusammenhänge aufmerksam zu machen und die Vorschläge der Aktion „Fair Play at the Olympics!" zu unterstützen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung und insbesondere der Staatssekretär für Sportangelegenheiten wird aufgefordert, sich öffentlich für das Anliegen der Aktion „Fair Play at the Olym­pics!" einzusetzen.

Weiters soll die Bundesregierung und insbesondere der Staatssekretär für Sportange­legenheiten im Vorfeld der heurigen Olympiade gegenüber dem ÖOC, gegenüber den Sportlerinnen und den Vereinen auf diese Zusammenhänge aufmerksam machen und die Vorschläge der Aktion „Fair Play at the Olympics!" zu unterstützen.

 


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