Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 65. Sitzung / Seite 11

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Eine völlig neue Studie des IHS unter Professor Felderer belegt – das ist wichtig auch für alle, die an den Budgets arbeiten, meine sehr geehrten Damen und Herren –, dass bis zu 1,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes – in Zahlen ausgedrückt: 3,6 Milliar­den € – pro Jahr erschließbar sind, wenn wir den Sport als Dienstleister im Gesund­heitssystem wirksam werden lassen.

Regelmäßige Bewegung senkt das Krankheitsrisiko um rund 60 Prozent. Und wir machen dazu ein Angebot: wir vom Sport, vom organisierten Sport – und da sind alle eingeschlossen. Das ist es, was mich freut: Es machen alle mit! Der organisierte Sport – egal, ob ASKÖ, ob ASVÖ, ob Union, alle machen mit, machen ein Angebot unter dem Titel „Fit für Österreich“. Wir wollen gemeinsam mit dem organisierten Sport ganz Österreich bewegen: im Interesse aller, die die Kosten im Krankheitssystem reduzieren und das Wohlbefinden der österreichischen Bevölkerung im Schnitt auf ein höheres Niveau bringen wollen.

Das ist eine wirklich lohnende Aufgabe für den organisierten Sport; die Dachverbände haben das erkannt, und ich bin ihnen deshalb auch sehr dankbar dafür, dass sie diese Aufgabe gerne mit uns gemeinsam erfüllen.

Wir haben dieses Projekt in vier Bereiche gegliedert und wollen all diese vier Bereiche wissenschaftlich begleiten, um noch mehr aktuelle Daten zu bekommen. Vergleiche wollen wir auch anstellen mit jenen Bereichen, in denen nichts getan wird, um eben noch eindrucksvoller auf das gegebene Einsparungspotential hinzuweisen.

Zu diesem Projekt im Detail, wobei ich hoffe, dass Sie dieses zumindest ansatzweise ohnehin bereits kennen gelernt haben: Wir beginnen bei den Jüngsten im Kindergarten und wollen dort durch zusätzliche Bewegungsangebote vermehrt die Grundlage für lebenslanges Bewegen legen, weil lebenslanges Bewegen einfach mehr Wohlbefinden bedeutet, weil lebenslanges Bewegen auch zu einer Reduktion der Kosten beitragen wird. Bereits in den Kindergärten soll altersgemäß, soll kindgemäß ein Bewegungs­angebot gemacht werden, wodurch die Kinder zu mehr Bewegung animiert werden sol­len. Das gelingt auch, und ich darf darauf verweisen, dass wir bereits in einigen Bun­desländern dieses Modell umgesetzt haben, so beispielsweise im Burgenland, wo wir dank der Unterstützung des burgenländischen Landeshauptmannes bereits vier sol­cher Projekte laufen haben. Weiters konnten wir das in Vorarlberg, in Tirol und in Salz­burg mit den Dachverbänden umsetzen, und überall dort, wo das umgesetzt wurde, gab es überwältigende Zustimmung hiefür. 95 Prozent aller Kinder nehmen an diesem Projekt teil; auch die Eltern sind voll begeistert. Da gibt es keine Gegner, und daher hoffe ich, auch Sie alle hier im Hohen Hause werden das in Hinkunft unterstützen.

Nun gleich zum zweiten Bereich, zu jenem der Schule. Es geht dabei darum, den orga­nisierten Sport, die Vereine in den Bereich der freiwilligen Nachmittagsbetreuung mit einzubeziehen, im Bereich der freiwilligen Nachmittagsbetreuung zusätzliche Bewe­gungseinheiten anzubieten, um unsere Jugendlichen zu vermehrter Bewegung zu animieren.

Sehr oft wird ja das Verhalten unserer Jugendlichen beklagt, jedoch: Über den Sport ist da garantiert einiges an positiver Entwicklung zu erzielen. Ich werde mich jedenfalls sehr dafür einsetzen und mich darum bemühen, dass zumindest im Rahmen der frei­willigen Nachmittagsbetreuung eine tägliche Bewegungseinheit gegeben ist. Unsere Jugendlichen brauchen Bewegung – und Österreichs Gesundheitssystem wird uns das danken. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Das Positive an dem ist, dass nicht nur, wenn wir alle Jugendlichen zur Bewegung bringen, der Breitensport eine Aufwertung erfährt, sondern damit wird es sicherlich auch für den Spitzensport zu einigen positiven Effekten kommen, weil so auch Talente in vermehrtem Maße gefunden werden können. – Ich freue mich auch, dass Steffi Graf


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