Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 65. Sitzung / Seite 22

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Die volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Rechnung des Breiten- und Freizeitsports wird ebenfalls in Österreich aufgestellt. Auf der einen Seite, der Kostenseite, stehen Aus­gaben für Sportverletzungen und Unfälle, die mit 302 Millionen € im Jahr statistisch zu Buche stehen. Die Hauptverantwortlichen für diesen Kostenanfall sind der berufliche Produktionsausfall und Invalidität wie auch die Krankenstände. Dem gegenüber steht die Nutzenseite, auf der die Einsparungseffekte auf Grund dieser Sportaktivitäten zum Ausdruck gebracht werden: Sie betragen in Österreich rund 566 Millionen €. Damit ergibt sich ein Saldo von zirka 263 Millionen €, der durch Präventivmaßnahmen er­reicht wird. Hauptverantwortlich für diesen Kosteneinsparungseffekt sind Reduktionen im Bereich beruflicher Produktionsausfall durch Tod und bei den Behandlungskosten.

Geschätzte Damen und Herren! Ich glaube, damit ist eindeutig erwiesen, dass durch die Sportausübung die Kosten im Gesundheitswesen wesentlich gesenkt und nicht er­höht werden.

Ich komme schon zu meinem Schlusssatz: In einer zeitgerechten Vorsorgemaßnahme liegt ein enormes Einsparungspotential zugunsten des gesamten Gesundheitsberei­ches. Und regelmäßige körperliche Aktivitäten durch Bewegung und Sport verlängern das Leben, machen es lebenswerter, halten fit und machen mobil bis ins hohe Alter. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

13.00

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Lunacek. Gleiche Redezeit. – Bitte, Frau Kollegin.

 


13.00

Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek (Grüne): Herr Präsident! Meine Herren auf der Regierungsbank! Meine Damen und Herren! Herr Staatssekretär Schweitzer hat ein paar positive Aktionen erwähnt, wie zum Beispiel die Aktion „Fit für Österreich“, aber er hat auch gesagt, dass er sich dafür einsetzen will, im Rahmen der freiwilligen Nach­mittagsbetreuung in Zusammenarbeit mit den Sportvereinen mehr Sport in die Schulen zu bringen.

Herr Staatssekretär, ich sehe es eher als ein Armutszeugnis an, dass Sie es innerhalb der Regierung nicht geschafft haben, die Kürzung der Turnstunden im regulären Unter­richt zu verhindern. (Beifall bei den Grünen.)

Bei Freiwilligkeit gehen doch die hin, die ohnehin gern Sport betreiben, aber es geht doch darum, jene zu motivieren und zu überzeugen, die das nicht so gerne tun und die vielleicht den inneren Schweinehund erst überwinden müssen. Dazu bräuchte es aber ein Mehr an Turnstunden im regulären Unterricht.

Herr Staatssekretär, ich frage Sie in diesem Zusammenhang: Was tun Sie, was tut diese Bundesregierung, um diese Jugendlichen und Kinder zu motivieren und zu über­zeugen, dass sie verschiedene Sportarten ausüben sollten, und welches Angebot ma­chen Sie ihnen?

Ich bringe in diesem Zusammenhang ein Beispiel: Mein Neffe, der in Hartberg in die Schule geht, würde sehr gerne schwimmen gehen, weil er Probleme mit dem Rücken hat. (Abg. Dr. Brinek: Kann er eh!) Er kann schon ins Schwimmbad gehen, aber in einen Schwimmverein, wo er trainieren lernt, wo er regelmäßig hingehen kann, kann er nicht, denn es gibt dort weder einen Sportverein noch einen Schwimmverein und es gibt auch von der Schule kein derartiges Angebot. (Abg. Dr. Brinek: Da kann er die Schule nicht verantwortlich machen!)

Ich denke, es wäre sehr wohl notwendig, jungen Leuten, die das gerne machen wollen, die auch trainieren wollen und nicht nur hin und wieder ein paar Längen schwimmen


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