Die
volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Rechnung des Breiten- und Freizeitsports
wird ebenfalls in Österreich aufgestellt. Auf der einen Seite, der Kostenseite,
stehen Ausgaben für Sportverletzungen und Unfälle, die mit
302 Millionen € im Jahr statistisch zu Buche stehen. Die
Hauptverantwortlichen für diesen Kostenanfall sind der berufliche
Produktionsausfall und Invalidität wie auch die Krankenstände. Dem gegenüber
steht die Nutzenseite, auf der die Einsparungseffekte auf Grund dieser
Sportaktivitäten zum Ausdruck gebracht werden: Sie betragen in Österreich rund
566 Millionen €. Damit ergibt sich ein Saldo von zirka
263 Millionen €, der durch Präventivmaßnahmen erreicht wird.
Hauptverantwortlich für diesen Kosteneinsparungseffekt sind Reduktionen im
Bereich beruflicher Produktionsausfall durch Tod und bei den Behandlungskosten.
Geschätzte Damen
und Herren! Ich glaube, damit ist eindeutig erwiesen, dass durch die
Sportausübung die Kosten im Gesundheitswesen wesentlich gesenkt und nicht erhöht
werden.
Ich komme schon
zu meinem Schlusssatz: In einer zeitgerechten Vorsorgemaßnahme liegt ein
enormes Einsparungspotential zugunsten des gesamten Gesundheitsbereiches. Und
regelmäßige körperliche Aktivitäten durch Bewegung und Sport verlängern das
Leben, machen es lebenswerter, halten fit und machen mobil bis ins hohe Alter. (Beifall
bei den Freiheitlichen.)
13.00
Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Lunacek. Gleiche Redezeit. – Bitte, Frau Kollegin.
13.00
Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek (Grüne): Herr Präsident! Meine Herren auf der Regierungsbank! Meine Damen und Herren! Herr Staatssekretär Schweitzer hat ein paar positive Aktionen erwähnt, wie zum Beispiel die Aktion „Fit für Österreich“, aber er hat auch gesagt, dass er sich dafür einsetzen will, im Rahmen der freiwilligen Nachmittagsbetreuung in Zusammenarbeit mit den Sportvereinen mehr Sport in die Schulen zu bringen.
Herr Staatssekretär, ich sehe es eher als ein Armutszeugnis an, dass Sie es innerhalb der Regierung nicht geschafft haben, die Kürzung der Turnstunden im regulären Unterricht zu verhindern. (Beifall bei den Grünen.)
Bei Freiwilligkeit gehen doch die hin, die ohnehin gern Sport betreiben, aber es geht doch darum, jene zu motivieren und zu überzeugen, die das nicht so gerne tun und die vielleicht den inneren Schweinehund erst überwinden müssen. Dazu bräuchte es aber ein Mehr an Turnstunden im regulären Unterricht.
Herr Staatssekretär, ich frage Sie in diesem Zusammenhang: Was tun Sie, was tut diese Bundesregierung, um diese Jugendlichen und Kinder zu motivieren und zu überzeugen, dass sie verschiedene Sportarten ausüben sollten, und welches Angebot machen Sie ihnen?
Ich bringe in diesem Zusammenhang ein
Beispiel: Mein Neffe, der in Hartberg in die Schule geht, würde sehr gerne
schwimmen gehen, weil er Probleme mit dem Rücken hat. (Abg. Dr. Brinek: Kann er eh!) Er kann schon ins
Schwimmbad gehen, aber in einen Schwimmverein, wo er trainieren lernt, wo er
regelmäßig hingehen kann, kann er nicht, denn es gibt dort weder einen
Sportverein noch einen Schwimmverein und es gibt auch von der Schule kein
derartiges Angebot. (Abg. Dr. Brinek:
Da kann er die Schule nicht verantwortlich machen!)
Ich denke, es wäre sehr wohl notwendig, jungen Leuten, die das gerne machen wollen, die auch trainieren wollen und nicht nur hin und wieder ein paar Längen schwimmen