Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 66. Sitzung / Seite 77

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18.56

Abgeordneter Manfred Lackner (SPÖ): Geschätzte Frau Präsidentin! Frau Bundes­ministerin! Herr Staatssekretär! Geschätzte Damen und Herren! Ich werde mich jetzt nicht sehr lange mit der Regierungsvorlage zur Neuordnung der Witwenpension auf­halten, denn darüber hat ja meine Kollegin Silhavy ausführlich gesprochen und auch begründet, warum wir von der SPÖ dieser Regierungsvorlage nicht zustimmen werden.

Frau Kollegin Steibl, ich verstehe schon: Wenn man so kleine Erfolge hat, dann sollte man sie feiern: gerade auch in Anbetracht dessen, dass sich die Regierungskoalition von ÖVP und FPÖ momentan ohnehin nicht gerade in ausgezeichneter Verfassung befindet. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Meine Damen und Herren, ich verstehe schon, dass Sie daher gerade darüber so ausführlich reden möchten. (Neuerliche Zwischenrufe bei der ÖVP und den Frei­heitlichen.)

Aber, Frau Kollegin Steibl – Ihre Kollegin Scheucher-Pichler hat ja bereits das Stich­wort „Pensionsharmonisierung“ angesprochen –, ich bin schon verwundert darüber, dass die Regierungsparteien, die vergangenes Jahr, und zwar am 11. Juni 2003, einen Entschließungsantrag eingebracht haben, in dem die Regierung aufgefordert wurde, bis Ende 2003 ein Gesetz vorzulegen, das diesen Ansprüchen gerecht wird, hier herinnen sitzen und überhaupt nichts dergleichen tun, dass eben in diese Richtung ... (Abg. Neugebauer: Aber der Kollege Verzetnitsch informiert Sie über diese Ge­spräche!) – Sind Sie der Gesetzgeber oder Kollege Verzetnitsch? (Abg. Neugebauer: Das sind Sozialpartnerverhandlungen!) Ich weiß nicht, Herr Neugebauer, Sie kennen sich offensichtlich nicht so richtig aus! Sie sind der Gesetzgeber, Herr Kollege Neu­gebauer! (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Neugebauer. – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Faktum ist, Herr Kollege Neugebauer: Sie von den Koalitionsparteien sind säumig! Sie bringen nichts mehr auf die Reihe, Herr Kollege! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Dem ist so – und da können Sie reden, so lange Sie wollen: Das wird der Wähler nicht goutieren, Herr Kollege Neugebauer, und er wird Sie auch bei den nächsten Wahlen abstrafen! Und das ist richtig! Sie, meine Damen und Herren von ÖVP und FPÖ, werden alsbald auf den Oppositionsbänken Platz nehmen müssen! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP und den Frei­heitlichen.)

Herr Staatssekretär Waneck, ich bin schon einigermaßen erstaunt – und ich bin wirklich nicht sehr schnell aus der Fassung zu bringen –: Uns von der SPÖ wurde am Montag ein Abänderungsantrag übermittelt, in dem die Sanierung der Bauern-Kranken­versicherung sozusagen als dringlich befunden wird. Kollege Donabauer – ich weiß nicht, ob er jetzt gerade hier im Saal ist – wird mir sicherlich zustimmen, dass da in der Tat großer Handlungsbedarf gegeben ist. Ich meine, dass dort bei einem Schul­denstand von zirka 200 Millionen € und bei der Krankenversicherung von 93,1 Mil­lionen € dringender Handlungsbedarf gegeben ist.

Herr Kollege Donabauer, es würde mich schon interessieren – Sie sind ja einer der Redner nach mir –, was sich da seit diesem Montag geändert hat, sodass diese Dring­lichkeit, die offensichtlich am Montag noch gegeben war, heute plötzlich nicht mehr gegeben ist. Gibt es da Ihrer Ansicht nach doch keinen Handlungsbedarf mehr? Oder haben Sie vielleicht größere Probleme mit Ihrem Koalitionspartner FPÖ? Ich hätte schon gerne gewusst, was Sie in dieser Sache zu tun gedenken. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

 


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