Deshalb meine ich, dass wir uns in den Anträgen, die immer wieder an mich herangetragen werden, in der Richtung, in die Bildung gehen soll, grundsätzlich in der Frage unterscheiden: Was macht die Qualität aus?
Viele Vertreter in Parlament, der Oppositionsparteien meinen, das Glück liege im Umorganisieren: Schaffung neuer Bildungsregionen, Zusammenlegung von Schulen, neue Gesamtschulen und neue Ganztagsschulen. Ich jedoch meine, die gute Qualität von Bildung liegt in den modernen Angeboten, liegt in den Inhalten, liegt bei den Lehrern und Lehrerinnen, und Gott sei Dank haben wir sehr gute Lehrer und Lehrerinnen, die beste Bildungsqualität bieten. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Nun zur 2. Frage: „Was unternehmen Sie, um die hohe Qualität im heimischen Schulsystem zu erhalten?“
Ich habe zielorientiert im Jahr 1995 die große innere Schulreform begonnen. Nicht eine äußere Schulreform, eine Umorganisation, sondern eine große innere Schulreform mit mehr Autonomie für die Schulen, mehr Autonomie für die Landesschulräte, mit mehr Autonomie für die einzelnen Bildungsangebote. Wir haben den Lehrplan 1999 geschaffen. Wir haben zum ersten Mal die Lehrpläne in Kernbereiche und Erweiterungsbereiche eingeteilt. Die richtige Stoffauswahl ist ein wichtiges Qualitätskriterium. Wir haben in vielen Bereichen, besonders beim Dienstrecht, mehrere neue mobile Möglichkeiten geschaffen.
Ich halte es aber für besonders wichtig, dass wir an dieser Qualität – wir stehen im weltweiten, im europäischen Vergleich – planmäßig und zielorientiert arbeiten. Ich habe deshalb die Zukunftskommission, das heißt vier Wissenschafter, beauftragt, die Antwort auf die Frage zu erarbeiten: Was müssen wir noch machen, um die Qualität der Schule zu verbessern, um die Qualität der Schule weiterzuentwickeln?
Wir haben auf breitester Basis diskutiert, wir haben alle Oppositionsfraktionen zu diesen Diskussionen, zu den Veranstaltungen eingeladen, und es waren sehr positive Veranstaltungen, bei denen ich das Gefühl hatte, dass in Bezug auf viele Vorschläge auch die Fachleute aus den Oppositionsfraktionen wissen, dass sie für die Schule wichtig und richtig sind und dass sie verwirklicht werden müssen.
Was sind nun diese Vorschläge, die wir derzeit schon umsetzen? – Meine Damen und Herren, eine Qualitätsoffensive entsteht ja nicht so, dass sich einmal Experten zusammensetzen, anschließend das Parlament irgendein Gesetz beschließt oder das Ministerium eine Verordnung erlässt, und das ist dann die Qualitätsoffensive! (Abg. Dr. Jarolim: Wo gibt es die?) Das ist ein Prozess, den wir 1995 begonnen haben und den wir kontinuierlich weiterführen, und zwar mit immer wieder wichtigen, neuen Schwerpunkten.
Ich erwähne die Qualitätsoffensive 2004, die Entwicklung und Erprobung von Bildungsstandards. Zum ersten Mal wird daran gedacht, wie der Output einer Schule gemessen wird. Es wird eine Leadership-Akademie geschaffen, in der die Führungspersönlichkeiten geschult werden. Es werden die Nachmittagsangebote ausgebaut. Zur Verringerung der Zahl der Klassenwiederholungen werden wir das Frühwarnsystem in das erste Semester verlegen. Der Förderunterricht soll gezielt und bedarfsorientiert angeboten werden, und die Pädagogischen Akademien werden zu Pädagogischen Hochschulen weiterentwickelt.
Was mir auch ein Anliegen ist, das ist die Verbesserung der frühkindlichen Förderung. Diese liegt in der Zuständigkeit der Länder, der Gemeinden. Wir werden zu einer Besprechung einladen, bei der wir besonders die Aktion „Lesefit“, bei der es um das frühkindliche Fördern von Leseverständnis geht, mit den Zuständigen erörtern werden,
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