Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 130

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gemeldet. Die Redezeit soll 20 Minuten nicht überschreiten. – Bitte, Frau Bundes­ministerin.

 


15.19

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Herr Präsident! Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Bildung ist der Rohstoff der Zukunft. Ich war heute am Vormittag bei der Diplomverleihung an der Fachhochschule in Krems und bei der Startveranstaltung zur Weiterbildungsuniversität in Krems. Es zeigt sich, dass der Trend zu höherer Bildung anhält: mehr als 200 000 Studierende an den Universitäten, rund 21 000 Studierende an den Fachhochschulen und bedeutend mehr Schüler und Schülerinnen in den weiterführenden höheren Schulen. Das ist erfreulich, und deswegen muss Bildung auch der Mittelpunkt der politischen Arbeit sein und muss Bildung auch im Mittelpunkt politischer Diskussionen stehen.

Ich freue mich daher, dass wir heute Gelegenheit haben, ausführlich im Hohen Haus über diesen wichtigen Teil der politischen Arbeit, nämlich über die Bildungsarbeit zu reden.

Meine Damen und Herren! Die Anfragen, die eingebracht wurden, berühren alle Bereiche der Bildung, die besonders wichtig sind.

Zur 1. Frage: „Wie beurteilen Sie die SPÖ-Vorschläge zum österreichischen Schulsystem?“ (Abg. Brosz: Ist das Gegenstand der Vollziehung?)

Ich meine, dass wir grundsätzlich unterschiedliche Auffassungen darüber haben, was die Qualität des Bildungswesens ausmacht. In der SPÖ orte ich das Bedürfnis nach ständiger Umorganisation des Schulwesens. (Abg. Dr. Jarolim: Das ist ja absurd! – Weitere Zwischenrufe der Abgeordneten Dr. Wittmann und Sburny.) Das heißt, es werden an mich sehr viele Vorschläge herangetragen, welche die Umorganisation des Schulwesens beinhalten. Da gibt es den Vorschlag, eine Grenze zu ziehen für Pflichtschulen zwischen 300 und 1 000, der im Österreich-Konvent eingebracht wurde. Es gibt die Vorschläge ... (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Dr. Wittmann.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Abgeordneter Wittmann, Sie können sich dann zu Wort melden – und bitte, nicht ständig Zwischenrufe zu machen!

Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer (fort­setzend): Es gibt bei jeder Diskussion zum Schulorganisationsgesetz die Vorschläge der SPÖ, die Gesamtschule und die Ganztagsschule einzuführen. Das sind alles Organisationsfragen.

Meine Damen und Herren! Ich glaube aber, gute Bildungspolitik darf sich nicht im Umorganisieren erschöpfen (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen), sondern gute Bildungspolitik muss die Qualität im Vordergrund haben, die Qualität, die auch auf der europäischen Ebene eine immer größere Rolle spielt. (Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Die Qualität des Bildungswesens wird inzwischen in internationalen Vergleichen gemessen. Die Qualität des Bildungswesens ist auf europäischer Ebene zu einem bestimmenden Faktor geworden. Die EU hat es längst erkannt: Wir greifen nicht in die Schulsysteme der einzelnen Länder ein, wir greifen nicht in die Organisationsformen der einzelnen Länder ein, denn die Organisation ist nicht dafür ausschlaggebend, ob wir gute Schulen, gute Bildungsstätten, gute Bildungsangebote haben. Ausschlag­gebend dafür sind der moderne Unterricht, die Professionalisierung der Lehrer und Lehrerinnen und die guten Rahmenbedingungen. Das ist ausschlaggebend für die Qualität des Unterrichts!

 


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