Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 159

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schulen. Da hat es kein Gymnasium gegeben, und die große Mehrzahl der Kinder ist im Tal geblieben. Genau das hat zu der Durchmischung der Hauptschulen geführt, die Sie ja offenbar auch wollen, nämlich die Durchmischung, dass die Kinder verschie­denster Begabungen in der gleichen Stufe der Zehn- bis Vierzehnjährigen geblieben sind. (Präsidentin Mag. Prammer übernimmt den Vorsitz.)

Schauen Sie unsere Volksschulen an! Die funktionieren ja gut, und da haben wir auch die interne Differenzierung. (Abg. Großruck: Gerade haben Sie gesagt, sie funk­tionieren nicht!) Auch da haben wir Kinder mit völlig unterschiedlichen Begabungs­niveaus, und das ist gut. Das Gleiche wäre im Hauptschulbereich möglich, aber leider blockieren Sie da völlig. Ihre Worte sagen etwas anderes. Es ist schade, dass dieses Wort der „Gesamtschule“ ein derart rotes Tuch, im wahrsten Sinn des Wortes, für Sie ist, sodass Sie nicht mehr in der Lage sind, inhaltlich zu überlegen: Was ist dran? Welche Chancen würden wir den Kindern geben? – Denken Sie nach darüber! Es wäre eine große Möglichkeit. Reden Sie mit Ihren Kollegen und Kolleginnen aus Gemeinden in solchen Talschaften, welche Erfahrungen sie haben. Lassen Sie sich von ihnen erzählen, was für ausgezeichnete Schülerinnen und Schüler aus diesen Hauptschulen herauskommen. Das wäre eine Möglichkeit in Richtung einer Gesamtschule. – Danke. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

17.03

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Großruck. Ich erteile es ihm. (Abg. Faul: Muss das sein? – Abg. Neu­deck: Das hätte man beim Rada auch sagen können! – Abg. Faul – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Großruck –: Bitte keine Vierzeiler!)

 


17.03

Abgeordneter Wolfgang Großruck (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätz­te Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Als vielleicht letzter Redner hiezu hat man auch die Aufgabe, etwas aus seiner Sicht zu sagen und zu korrigieren, und ich darf auf ein paar Vorredner eingehen.

Lieber Kollege Brosz! – Ist er hier? – Er ist nicht hier, aber ich sage es ihm trotzdem. Ah, da kommt er jetzt herein. – Ich war an und für sich etwas enttäuscht von Ihrer Rede. Sie gelten doch auch im Unterrichtsausschuss als sachlicher Politiker, aber was Sie heute gesagt haben, ist Ihrer nicht würdig. Wenn Sie Nokia anführen und sagen, dass eine Firma Nokia im Gegensatz zu Finnland in Österreich nicht möglich wäre, dann beleidigen Sie wirklich viele: Sie beleidigen nicht nur die Lehrer, die Schüler, wie die Frau Bundesministerin gesagt hat, sondern Sie beleidigen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren hervorragenden Betrieben. Und ich glaube, dass wir in Öster­reich uns wirtschaftsmäßig und betriebsmäßig nicht vor Nokia zu verstecken brauchen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Lieber Kollege Niederwieser, von dir habe ich leider nur den Schluss gehört. Als ich hereingekommen bin, hast du gesagt: Nicht genügend! Setzen! Dann bist du vom Rednerpult weggegangen und hast dich auf deinen Platz gesetzt. (Heiterkeit bei der ÖVP.) Ich habe mir gedacht, Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Bitte, so weitermachen! (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Wir haben heute in diesen zwei Stunden wieder ein ganz kräftiges Nein gehört, ein ganz kräftiges SPÖ-Nein zu allen Vorschlägen, die gekommen sind, zu allen Vorschlägen für Reformen, die gemacht werden sollen. Wir hörten ein Nein zu den Verhaltensvereinbarungen, die wir das letzte Mal beschließen wollten, wobei die Grünen mitgestimmt haben. Da wären die Schüler, die Eltern, die Lehrer eingebunden gewesen. Die SPÖ hat nein gesagt.

 


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