Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 160

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Wir haben heute ein Nein gehört zu einem vielfältigen Angebot. Wir wollen, lieber Herr Niederwieser, eine pädagogische Blumenwiese statt einem sozialistischen Bürsten­haarschnitt, was die Pädagogik anlangt. (Heiterkeit bei der ÖVP. – Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ist Ihnen schon aufgefallen, meine Damen und Herren, dass der Herrgott oder – für die Agnostiker – die Natur (lebhafte Heiterkeit bei der ÖVP) die Menschen mit verschie­denen Talenten, Begabungen, Neigungen, Interessen ausgestattet hat? Und das ist gut so. Jeder sitzt herinnen mit verschiedenen Begabungen, Interessen, und deshalb haben wir auch ein Bildungssystem, das diesen Interessen gerecht wird, das den jungen Menschen die bestmögliche Ausbildung bei ihren Interessen, bei ihren Neigun­gen, bei ihren Begabungen bieten soll. Das ist die Vielfalt, die wir haben, und die gehört erweitert, die gehört ausgebaut, die gehört natürlich auch verbessert. Aber jetzt herzugehen und zu sagen – wie wir gehört haben –, unser Schulsystem sei schlecht, die Schüler hätten – so wie Frau Mandak vorhin gesagt hat – viel mehr lernen können, als sie jetzt lernen, also auch da macht uns natürlich der Vergleich sicher, wenn wir das internationale Ranking anschauen.

Und da immer Finnland und die PISA-Studie erwähnt werden, so wissen wir ja ganz genau, dass die das Lesen betrifft. Da war kürzlich einmal eine Delegation in Finnland und hat sich das angeschaut. Frau Mandak, wissen Sie, warum die so gut lesen können? Weil Finnisch eine Sprache ist, die im Fernsehen nicht gern synchronisiert wird. Jetzt sitzen die Kinder dort, sehen fern und müssen, um mitzukommen, lesen, was auf Finnisch dort steht. Und das ist der Grund, sagen uns die Experten, warum in Finnland das Lesen derart an oberster Stelle rangiert. (Zwischenruf bei der SPÖ.) Gut, das mag sein, aber es ist schlüssig, meine Damen und Herren.

Die SPÖ sagt aber nicht zu allem nein, sondern sie sagt auch ja. Sie will kleine Schulen schließen. Sie möchte den pädagogischen Einheitsbrei, und sie möchte die Ganztags- und Gesamtschule. Meine Damen und Herren, das sind alte Hüte. Nicht mit uns! Mit diesen alten Hüten fallen Sie nicht einmal mehr auf einem Trabrennplatz auf.

Nein, danke, sagen wir zu dem, was Sie den Österreichern zumuten. Ja, danke, sage ich zu unserer Bundesministerin, weil bei ihr die Bildung, weil bei ihr die Pädagogik, weil bei ihr die Schulreformen in bester Hand sind. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Lassen Sie mich, meine Damen und Herren, zum Abschluss noch in einem Vierzeiler die Schule à la Gusi definieren (Abg. Faul: Nein! Bitte nicht!):

Zwangstagsschule, Einheitsbrei –

Noten, Leistung einerlei.

Kleine Schulen werden geschlossen.

Nicht mit uns, werte Genossen!

(Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Faul: Bei ihm hat das Bildungs­system versagt! Der Herrgott hat wirklich an der Begabung gespart bei ihm!)

17.08

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl zu Wort gemeldet. – Frau Kollegin Kuntzl, Sie kennen die diesbezüglichen Bestimmungen der Geschäftsordnung.

 


17.08

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Kollege Großruck hat soeben behauptet, die SPÖ möchte kleine Schulen schließen.

 


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